Aus Klärwasser wird Brauchwasser

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54 Jahre 3 Monate her #178 von
Hallo,
wer hat Erfahrung? Wir suchen eine Lösung!
Vorhanden ist eine Dreikammerklärgrube 7m3. 7 Personen im Haushalt.
Wir suchen eine Nachrüstungsanlage oder ein komplettes System aber immer mit dem Ergebnis, das Wasser, was am Ende rauskommt, möchten wir wieder als Brauchwasser für Gartenbewässerung und Hof (Hochdruckreinigungsarbeiten etc.) nutzen.
Welche Technik, welche Anlage, welche Nachrüstung bäuchten wir. Wie hoch sind Anschaffung und Unterhalt. Was ist sonst zu beachten? (ich meine Technisches!, das ich aufpassen muss, was durch Abfluss und Klospülung geht, ist selbstverständlich)
Wer kennt sich da aus und kann mir was empfehlen?

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54 Jahre 3 Monate her #179 von
Für Ihre weitere Planung sollten Sie bedenken, dass auch der Ablauf einer konvenitionellen mechanisch-biologisch arbeitenden Kleinkläranlage noch immer als Abwasser zu bezeichnen ist. Die bakteriologische Belastung des Ablaufs liegt hier noch immer in einer Höhe, bei der eine weitere Verwendung als sog. Brauchwasser (Was ist das?) bedenklich ist. Es gibt Untersuchungen auf größeren Kläranlagen bei denen zur Reinigung von Maschinen und Anlagen HD-Geräte eingesetzt werden, die mit dem gereinigten Abwasser betrieben werden. Demnach ist die bakterialogische Belastung der sich hier bildenden Aerosole zwar im vertretbaren bereich, es werden jedoch Schutzmaßnahmen wie entsprechende Kleidung und Arbeitsabstände gefordert. Daraus lässt sich nach meiner Ansicht nur schließen, dass das die Verwendung von (gereinigtem) Abwasser mit einem großen Fragezeichen zu versehen ist und man dies ohne not nicht tun sollte. Bezüglich Gartenbewässerung sag ich nur Mahlzeit!

Falls Sie tatsächlich eine Nutzung des gereinigten Abwasser anstreben sollten benötigen Sie ein komplett anderes Reinigungsverfahren welches i. d. R. auf Filtration beruht (z. B. Ultrafiltration) oder aber eine Nachbehandlung des konventionell gereinigten Abwassers. Die hier ingesetzten Verfahren sind sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt ungleich aufwendiger als die üblichen Verfahren so dass sich das Ganzen wirtschaftlich nicht trägt.
Meine Empfehlung: Das gereinigte Abwasser der Natur zurück geben und für die Brauchwassernutzung evtl. Niederschlagswasser einsetzen.

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54 Jahre 3 Monate her #182 von
Hallo Hermann,

wenn Sie aus Abwasser Brauchwasser erzeugen wollen, benötigen Sie in der Tat eine biologische Abwasserreinigungsanlage mit integrierter Membranfiltration. Eingesetzt werden sogenannte Ultrafilter. Der Filter besitzt mikrofeine Poren (im Bereich von 30-50nm, also 0,000030 mm!). Bakterien und auch teilweise Viren (z.B. Hepatitis-A Virus) sind ungleich größer und werden somit sicher zurückgehalten. Das Filtrat (Ablaufwasser) ist vollkommen klar (sieht aus wie Leitungswasser) und es riecht nicht. Im Filtrat werden Sie zudem keine Schweb- oder Trübstoffe finden. Das Ablaufwasser aus einer Ultrafiltrationsanlage erfüllt auch die strengen Richt- und Grenzwerte der EU-Badegewässerrichtlinie und kann somit als Brauchwasser uneingeschränkt verwendet werden. Mit diesem Wasser können Sie u.a. Ihre Toilettenspülung betreiben oder Ihren Garten bewässern.
Da sich im Filtrat (Ablauf) keine krankheitserregenden Keime mehr befinden, können Sie auch einen Hochdruckreiniger einsetzen (Aerosolbildung? Sie versprühen Wasser mit Badewasserqualität!) Von der Qualität des Ablaufwassers konnte ich mich schon persönlich überzeugen. Sieht ganz gut aus.
Die Anschaffungs- und Energiekosten liegen im grünen Bereich (Ich habe auch schone mehrere Anbieter angefragt u.a. SBR-Verfahren, Festbettverfahren, Pflanzenkläranlagen und halt auch die Ultrafiltration). Genaue Zahlen können Sie bei den Herstellern erfragen.

Anbieter:
Ein Anbieter wäre z.B.
Fa. Martin Systems AG, Ackerstraße 40, 96515 Sonneberg, Tel: 03675 - 7335 0, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Die Martin Systems bietet Nachrüstsätze und Neuanlagen an. Als Behälter kann zwischen Beton- und Kunststoffgruben gewählt werden. Preise und alles weitere erfahren Sie unter www.martin-systems.de

Übrigens werden alle Anlagen einen mehrmonatigen Test auf einem unabhängigen Prüffeld unterzogen und müssen Ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit weiter helfen.

MfG
Michael Langbein

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54 Jahre 3 Monate her #187 von
Was Hr. Langbein verschweigt, dass die "Recyclingquote" bei den verwendeten Filtrationsanlagen nicht 100 % beträgt. Der Grund ist in der notwendigen Rückspülung der Filter zu suchen. Es ist Systemabänig wieviel Wasser hierzu benötigt wird und ob zusätzlich Chemie eingesetzt werden muß.
Wenn also eine "Brauchwassernutzung" benötigt wird, da eine geeignte Abwasserableitung fehlt, wird man mit Filtrationsystemen auch nicht glücklicher... .
Zumal ich mir es als Privatperson dreimal überlegen würde, mir eine derart aufwendige und wartungsintensive Technik ohne Not ins Haus zu holen. Aber das ist bitte nur meine persönliche Meinung!

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54 Jahre 3 Monate her #189 von
Hallo,

bei den Membranverfahren die in Kleinkläranlagen eingesetzt werden (egal ob von Busse, Mall oder Martin Systems) werden die Filter nicht!!!rückgespült. Es geht also kein Wasser verloren. Da es sich bei den eingesetzten Filtern um Plattenmembranen handelt, kann verfahrensbedingt nicht rückgespült werden. Dies funktioniert nur bei Hohlfaser oder Kapillarmembranen. Diese Membranen sind druckstabil (sehen wie dünne Rohre aus). Plattenmembranen bestehen aus Flachmembranen die auf eine Trägerplatte befestigt sind. Werden diese Platten von der Filtratseite mit Druck beaufschlagt (Rückspülung), würde sich die Membran nach wenigen Sekunden von der Platte lösen (die Angriffsfläche ist einfach zu groß).
Es wird also bei diesen Systemen nicht rückgespült! Folglich geht kein Filtrat (gereinigtes Ablaufwasser) verloren.

Richtig ist, dass die Filter von Zeit zu Zeit chemisch gereinigt werden müssen. Dies erfolgt durch den zuständigen Servicebetrieb. Dadurch entstehen natürlich Zusatzkosten, die aber bezogen auf die gereinigte Menge an Abwasser lediglich wenige EUR wenn nicht gar Cent liegen (Herstellerangaben sind da verschieden).

Die Technik ist nicht aufwendiger als bei anderen Reinigungsverfahren. Eingesetzt werden Pumpen und Gebläse. Zusätzlich noch der Membranfilter. Alles andere macht die Steuerung und der Servicefachmann.

Übrigens, das Einsparpotenzial an Trinkwasser kann, je nach Lebensgewohheiten, bis zu 50% betragen. Dies sollte man nicht außer acht lassen.

MfG
Michael Langbein

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54 Jahre 3 Monate her #476 von
Bin auch auf der Suche nach einem System, und bin auf das MUTEC-System gestossen.

Laut Beschreibung: Bei der Aufbereitung des häuslichen Schmutzwassers etstehen nur hochgradig gereinigtes Brauchwasser und hygienisch unbedenklicher Fertigkompost in geringen Mengen. VERWERTEN statt ENTSORGEN!!!

MfG

Kämper

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