PKA oder SBR oder Launhardt-Reaktor

  • Autor
54 Jahre 9 Monate her #2670 von
Hallo,

da ich eine biologische Kläranlage errichten muss, habe ich mich in letzter Zeit
mal etwas mit diesem Thema beschäftigt. Ich schreibe einfach mal einiges hier
nieder und hoffe von Euch ein paar Meinungen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge
zu bekommen.

Ich habe ein 2500 Quadratmeter großes Grundstück in einem ehemaligen Wochenendgebiet.
Dieses Grundstück wird in absehbarer Zeit nicht, eventuell auch nie an die Kanalisation
angeschlossen werden. Nun wurde ich dazu aufgefordert eine biologische Kläranlage zu
errichten.

Aktuell habe ich eine 3-Kammer Kläranlage, der erste Behälter (3.5 Kubikmeter) ist
ein Betonbehälter von 1995, die nachgeschalteten Kammern (ca. je 2 Kubikmeter) sind
gemauerte Kammern von 1980. Weiterhin habe ich noch einen Konrollschacht mit
abgehendem Verrieselungsrohr (2 mal 20 Meter) von 1995.

Ich habe mir schon überlegt, ob eine Pflanzenkläranlage für mich geeignet wäre.
Den Platz dafür hätte ich und eine naturnahe Klärlösung gefällt mir grundsätzlich
ganz gut. Es sprechen jedoch einige Gründe gegen eine Pflanzenkläranlage, so
benötige ich dafür eine 6m³ große Grube für die Vorklärung, meine aktuelle hat
aber nur 3,5m³. Weiterhin ist der Abstand von der Klärgrube zu einer baumfreien
Fläche (Wiese) ca. 30 Meter. Hinzu kommt noch, dass ich vermutlich noch Sand
aufschütten müsste, da die Fläche ab und zu von dem anliegenden Fluß überflutet
wird, dann steht da 50cm Wasser auf der Wiese.

Anstatt eine Pflanzenkläranlage zu errichten habe ich mir auch schon über den
Launhardt-Reaktor Gedanken gemacht. Derzeit habe ich aber noch nicht ausreichend
Informationen, um zu beurteilen, ob dies machbar wäre. So weiß ich bspw. nicht
welche Vorklärung hier nötig wäre und ob meine Untere Wasserbehörde dies zulässt.

Letztendlich läuft wohl alles auf eine typische SBR-Anlage heraus. Hier liegen
mir bereits einige Angebote vor, die Kosten würden ca. 3000 Euro betragen. Hierfür
müsste ich noch die Stromversorgung verlegen lassen, da hilft mir ein bekannter
Elektriker. Weiterhin muss meine aktuelle Grube geteilt werden, so dass 2 Kammern
zur Verfügung stehen. Hier sagte mir der bisher vielversprechendste Anbieter,
dass eine Mauer mit 10cm breiten Betonsteinen aufgemauert werden muss. Sinnvoll
ist es noch eine treppenartige Verstärkung einzumauern, für den Fall, dass eine
Grube voll ist und die andere leer.

Weiterhin muss meine Grube noch abgedichtet werden, da Wurzeln von Außen in die
Grube hineinwachsen (oberer Ring). Dazu müssen die Wurzeln abgeschnitten und die
entsprechenden Bereiche keilförmig ausgeflext werden, anschließend die Bereiche
mit Mörtel zuschmieren.

Für das Abdichten und Mauern der Zwischenwand würden Kosten von ca. 800 Euro
entstehen. Grundsätzlich kann ich diese Aufgaben auch selbst erledigen, ich bin
zwar kein Maurer, aber das traue ich mir schon zu. Die Dichtigkeitsprüfung
ist derzeit nur eine Sichtprüfung, d.h. da sind dann auch keine Probleme zu
erwarten, falls noch weitere nicht sichtbare Undichtigkeiten vorhanden sind.

Was soll ich sagen, irgendwie ist keine Lösung optimal.

Gruß
Klärfred

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  • Autor
54 Jahre 9 Monate her #2671 von
Hallo Klärfred,

sehr ausführlich formuliert deine Anfrage, eine Kleinigkeit fehlt allerdings zur Beurteilung des richtigen Lösungsansatzes: Wieviele Einwohner müssen denn lt. wasserrechtlichem Antrag an die Grube angeschlossen werden, und wieviele bzw. welche Wassermenge sind/ist es tatsächlich?

gruss
Oxynaut

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  • Autor
54 Jahre 9 Monate her #2672 von
Hallo Oxynaut,

gute Frage, also so genau weiß ich das gar nicht, was den wasserrechtlichen
Antrag anbetrifft. Der muss ja noch von mir gestellt werden und ich denke
4 Einwohner ist da wohl das Minimum.

Da das Grundstück baurechtlich gesehen immer noch Wochenendgebiet ist, ist
die Größe des Hauses auf 60m² Grundfläche beschränkt, d.h. ca. 90m² Wohnfläche.
Von daher würde ich auch langfristig immer von 1-2 Einwohnern ausgehen bzw.
40-80m³ Wasser pro Jahr.

Gruß
Klärfred

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  • Autor
54 Jahre 9 Monate her #2676 von
Das ist so umfangreich, da weiß man gar nicht wo man anfangen soll 

Wenn bei dem Grundstück mit Überschwemmungen gerechnet werden muss, dann ist eine Pflanzenkläranlage (also ein offenes System) nicht das richtig!
Also bleibt nur noch ein komplett geschlossenes System übrig, weiter würde ich eine Anlage empfehlen bei der sich keine elektrischen Bauteile im Behälter bzw. Anlage befinden z.B. eine belüftete Festbettanlage mit einem Kompressor der sich außerhalb der Anlage befindet!
Man kann zwar elektrische Bauteile über ein FI-Schutzautomat sichern aber eine 100 % Sicherung kann kein Hersteller garantieren!
Wichtig ist hier auch die Installation einer Rückstausicherung!
Damit auch die Anlage richtig funktioniert würde ich in diesem Fall auf eine Sanierung verzichten!
Wenn Sie sich für einen Kunststoffbehälter entscheiden, dann beachten Sie bitte dass dieser unbedingt gegen Auftrieb gesichert wird!


Gruß
MICWLO

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  • Autor
54 Jahre 9 Monate her #2679 von
Hallo micwlo,

auf meinem Grundstück gibt es zwar ab und zu Überschwemmungen, aber nicht überall. Das Haus liegt bspw. 1,5 Meter höher als die Wiese. Allerdings sind auf dem höher liegenden Areal auch überall Bäume, so dass dies wegen Laub kein guter Standort für eine Pflanzenkläranlage wäre.

Zur Zeit tendiere ich dazu mir einen Launhardt-Reaktor hinzubauen. Den muss ich ja nicht auf die Wiese bauen, sondern der kann auch mitten im Wald stehen. Dort sind auch die anderen Gruben und die sind natürlich nicht überschwemmungsgefährdet. Die Unterlagen zum Launhardt-Reaktor habe ich bereits erhalten und mein erster Eindruck ist recht gut.

Gut zu wissen, dass ein Kunststoffbehälter gegen Auftrieb gesichert werden muss. Das wäre bei sicherlich nötig.

Gruß
Klärfred

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  • Autor
54 Jahre 9 Monate her #2726 von
auch betonbehälter müssen u.u. gegen auftrieb gesichert werden !
dieser punkt wird zwar fast immer übergangen, aber auftriebschäden kommen auch bei beton-kleinkläranlagen vor.

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