KKA - Umbau
- Autor
54 Jahre 9 Monate her #2764
von
antwortete auf KKA - Umbau
Hallo zusammen!
"die Anlage lässt sich nach Deinen Beschreibungen nachrüsten"
Ich weiß nicht ob das sinnvoll wäre. Ich habe ebenfalls einen Sandfiltergraben (vom Vorbesitzer übernommen) und habe gelesen, dass ein Sandfiltergraben nur eine begrenzte Lebensdauer hat (8-12 Jahre). Ich erwäge deshalb zu einem Pflanzenklärbeet zu wechseln. Oder kann man einigermaßen günstig den Sandfiltergraben erneuern?
Grüße
Themi
"die Anlage lässt sich nach Deinen Beschreibungen nachrüsten"
Ich weiß nicht ob das sinnvoll wäre. Ich habe ebenfalls einen Sandfiltergraben (vom Vorbesitzer übernommen) und habe gelesen, dass ein Sandfiltergraben nur eine begrenzte Lebensdauer hat (8-12 Jahre). Ich erwäge deshalb zu einem Pflanzenklärbeet zu wechseln. Oder kann man einigermaßen günstig den Sandfiltergraben erneuern?
Grüße
Themi
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- watermaster
54 Jahre 9 Monate her #2784
von watermaster
watermaster antwortete auf KKA - Umbau
Hallo, Themi,
was heißt günstig ? Sandfiltergräben (wie ich sie kenne) bestehen aus einem oder mehreren trapezförmig ausgehobenen Gräben, teils mit, teils ohne Folie ausgelegt.
Am Beginn (also der Einlaufkulisse) befindet sich ein Verteilerschacht mit einer sog. Stoßbeschickungsvorrichtung (Kipptasse o. ä.).
An den Verteilerschacht angeschlossen sind die Beschickungsrohre, die das Abwasser im Schwall auf die ganze Länge des Grabens verteilen sollen. Das Abwasser sickert sodann durch eine Sand/Kiesfilterschicht und wird im Bereich der Bodenzone von einem gelochten Ablaufrohr aufgenommen und zum Endschacht am Ende des Grabens transportiert und mittels verschiedener Systeme abgeleitet.
Grundsätzlich werden bei uns in der Region Sandfiltergräben nicht mehr neu genehmigt, da sie nicht mehr den Stand der Technik darstellen (bestenfalls noch die allg. anerk. Regeln der Technik) und i. d. R. nur noch als quasi 3. Reinigungsstufe bzw. Einleitungsbauwerk fungieren.
Hier können m. E. zwei Bereiche an so einem Teil problematisch werden:
1. Durch eine längere Betriebszeit, insbesondere bei nicht ordnungsgemäßer Schwebstoffrückhaltung werden die feinen gelochten Schlitze im Rohrsystem verstopft und es wird die Kiesfilterschicht nicht gleichmäßig beschickt bzw. es kommt zu Ablaufstörungen (Abwasserrückstau in den Verteilerschacht).
2. Ist auch die Belüftung nicht in Ordnung (z. B. durch bei Überfahrten gequetschte oder abgeknickte Rohre) wird auch der Betonkörper durch Betonkorrosion (also eigentlich Erosion) durch nicht abtransportierten schädlichen Gase (im wesentlichen Schwefelwasserstoffgas) zersetzt und beschädigt. Dies ist erkennbar an einer kreidig-weißen, bröckeligen Struktur des Betons im Oberwasserbereich.
In diesen Fällen ist der Betonfraß zu beheben und immer das Rohrsystem zu spülen und durchlässig zu machen. Zu den anfallenden Kosten kann ich nichts sagen, aber es sollte auf ganzer Länge mit Hochdruck gespült werden, das Verfahren ist aufwändig und der Erfolg zweifelhaft. Oft muss auch die Sand/Kiespackung und die Rohrleitungen ausgetauscht werden. Ob dieser Aufwand im Verhältnis zu einem Systemwechsel vertretbar ist, muss sich jeder selbst ausrechnen.
was heißt günstig ? Sandfiltergräben (wie ich sie kenne) bestehen aus einem oder mehreren trapezförmig ausgehobenen Gräben, teils mit, teils ohne Folie ausgelegt.
Am Beginn (also der Einlaufkulisse) befindet sich ein Verteilerschacht mit einer sog. Stoßbeschickungsvorrichtung (Kipptasse o. ä.).
An den Verteilerschacht angeschlossen sind die Beschickungsrohre, die das Abwasser im Schwall auf die ganze Länge des Grabens verteilen sollen. Das Abwasser sickert sodann durch eine Sand/Kiesfilterschicht und wird im Bereich der Bodenzone von einem gelochten Ablaufrohr aufgenommen und zum Endschacht am Ende des Grabens transportiert und mittels verschiedener Systeme abgeleitet.
Grundsätzlich werden bei uns in der Region Sandfiltergräben nicht mehr neu genehmigt, da sie nicht mehr den Stand der Technik darstellen (bestenfalls noch die allg. anerk. Regeln der Technik) und i. d. R. nur noch als quasi 3. Reinigungsstufe bzw. Einleitungsbauwerk fungieren.
Hier können m. E. zwei Bereiche an so einem Teil problematisch werden:
1. Durch eine längere Betriebszeit, insbesondere bei nicht ordnungsgemäßer Schwebstoffrückhaltung werden die feinen gelochten Schlitze im Rohrsystem verstopft und es wird die Kiesfilterschicht nicht gleichmäßig beschickt bzw. es kommt zu Ablaufstörungen (Abwasserrückstau in den Verteilerschacht).
2. Ist auch die Belüftung nicht in Ordnung (z. B. durch bei Überfahrten gequetschte oder abgeknickte Rohre) wird auch der Betonkörper durch Betonkorrosion (also eigentlich Erosion) durch nicht abtransportierten schädlichen Gase (im wesentlichen Schwefelwasserstoffgas) zersetzt und beschädigt. Dies ist erkennbar an einer kreidig-weißen, bröckeligen Struktur des Betons im Oberwasserbereich.
In diesen Fällen ist der Betonfraß zu beheben und immer das Rohrsystem zu spülen und durchlässig zu machen. Zu den anfallenden Kosten kann ich nichts sagen, aber es sollte auf ganzer Länge mit Hochdruck gespült werden, das Verfahren ist aufwändig und der Erfolg zweifelhaft. Oft muss auch die Sand/Kiespackung und die Rohrleitungen ausgetauscht werden. Ob dieser Aufwand im Verhältnis zu einem Systemwechsel vertretbar ist, muss sich jeder selbst ausrechnen.
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