Nachrüstung KKA: Batchpur (Menk) oder Klävertec

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54 Jahre 2 Monate her #3083 von
Die Haushalte in verschiedenen ländlichen Ortschaften (PLZ: 27432) sind von der Wasserbehörde aufgefordert worden, ihre bestehenden Kläranlagen entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen anzupassen, also in der Regel mit einer biologischen Reinigungsstufe zu versehen. Es liegen dazu inzwischen Angebote von verschiedenen Anbietern vor.

Meine eigene KKA - Dreikammergrube von Menk, Typ MEF 6a - wurde 1984/85 eingebaut. Ich habe einen Dreipersonen-Haushalt (2 berufstätige Erwachsene und 1 schulpflichtiges Kind).

Ein Angebot kommt von der Firma Menk mit der Anlage "Batchpur". Die Anlage arbeitet nach dem SBR-Verfahren. Statt der bei anderen Herstellern eingesetzten Pumpen wird ein verschleißfreier, druckluftbetriebener Heber eingesetzt. Außerdem wird mit niedrigen Energiekosten (laut Vertreter für 4-Personen-Haushalt 0,8 Kw pro Tag) und einer automatischen, stufenlosen Anpassung bei schwankenden Belastungen geworben. Hinzu kommt ein Kostenvorteil von einigen Hundert Euro gegenüber anderen Anbietern. Diese Anlage wird daher von mir zur Zeit favorisiert.

Auf dieser Seite sind auch bereits Beiträge zu dem Vorgängermodell "Batchcon" enthalten. Diese Beiträge sind durchweg positiv.

Ein Teil der Haushalte in den Orten wird sich wohl für die Anlage der Firma KVT-Klävertec aus Otterndorf entscheiden. Ich kann aber nicht erkennen, welche Vorteile eine solche Anlage gegenüber der von "Batchpur" von Menk hätte.

Kann hier jemand weiterhelfen und wie sind die Erfahrungen mit diesen beiden Anlagentypen ?

Außerdem stellt sich für mich inzwischen die Frage, ob nicht der Einbau ein komplett neuen Anlage vorteilhafter wäre (und zwar als Gemeinschaftsanlage zusammen mit dem Nachbargrundstück), denn mein Nachbar (Bruder) hat eine veraltete Anlage, die in jedem Fall durch eine neue Anlage ersetzt werden muss. Hierbei ist dann aber die Entscheidung zwischen einer herkömmlichen Betongrube und einer Kunststoffgrube zu treffen. Kunststuffgruben werden in letzter Zeit immer häufiger eingebaut. Wegen der geringeren Gewichtes und der besseren Dichtigkeit haben sie offenbar auch gewisse Vorteile gegenüber Betongruben.

Wie sind hierzu die Erfahrungen ?

Mein Grundstück mit Geestboden hat ab einer bestimmten Tiefe Treibsand. Da ein geologisches Gutachten bisher nicht vorliegt kann ich die genaue Tiefe der Treibsandbildung zur Zeit nicht genau bestimmen (wahrscheinlich ca. ab 2 m). Kann es hierbei bei einer Betongrube oder bei einer Kunststoffgrube Nachteile geben ?

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54 Jahre 2 Monate her #3085 von
nnbnbHallo,

ich werde trotzdem versuchen zu antworten.
1. Batchcon ist sicher die bessere Wahl gegenüber KVT. Bei SBR Technik gibt es keinen Schlammrücklauf vom Nachklärbecken in das Belebungsbecken. Dieser Parameter ist nur schwer zu erfassen und reguliert doch das ganze Verfahren. Die Technik ist veraltet und fast alle Fachleute sind sich einig, dass Belebungsanalgen im Durchlauf nicht für Anlagen < 20 EW geeignet sind, weil die Zulaufschwankungen zu hoch sind.

2. Es gibt noch alternativen zu Batchcon zum Beispiel Mall http:// mall.info

3. Kunststoffbehälter haben ein geringeres Gewicht. Dies kann ein Vorteil beim Transport oder beim Einbau sein. Aber nur bei schierigen Einbausituationen. Danach ist das geringe Gewicht ein Nachteil in Sachen Standfestigkeit (Auftriebsicherheit). Bei leerem Bahälter (Entsorgung) und zufällig hohem GW Stand kommt es tatsächlich dazu, dass die Behälter aufschwimmen, obwohl sie eingegraben sind.

Bei allen Verfahren sollte man darauf achten, dass der Anbieter die CE Kriterien einhält. Am einfachsten geht dies dadurch, dass eine Zulassung besteht, die eine zweistelleige Zwischenziffer hat. (Z-33.31-233)

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54 Jahre 2 Monate her #3086 von
Schönen Dank für die Antworten. Ich möchte dabei aber noch anmerken, dass von der Firma Klävertec mit einer deutlichen Schlammreduzierung geworben wird. Es wird erwähnt, dass sich bei einer herkömmlichen Kleinkläranlage aufgrund des technisch bedingten Verfahrens (Belebschlammverfahren) der Schlammanfall auf bis zu ca. 700 Liter pro Einwohner und Jahr erhöht.

Bei der Klävertec-Anlage soll der Schlammanfall dagegen auf ein Minimum von nur ca. 170 Liter pro Einwohner und Jahr reduziert werden. Dieses würde nach den Werbeaussagen der Firma Klävertec einer Reduzierung von 75 % gegenüber dem herkömmlichen Klärverfahren entsprechen und zu einer deutlichen Reduzierung der Entsorgungskosten bei der Schlammabfuhr führen. Als Kostenvergleich wird hierbei für die Entsorgung bei in einem 4-Personen-Haushalt eine Senkung von ca. 210 € auf ca. 50 € pro Jahr angeführt.

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54 Jahre 2 Monate her #3088 von
Sehr interessant wie mein Vorredner bzw. Vorschreiber Kunststoffbehälter anpreist. Ja, er bezeichnet PE sogar als "Werkstoff der Zukunft". WOW!

Noch interessanter finde ich es jedoch, wenn man dann die Internetseite von ihm betrachtet.

Bereits auf der Startseite springt einem doch glatt ein Betonbehälter ins Gesicht. Sogar bei der Funktionsbeschreibung der Anlage wird Beton gezeigt.:confused:

....ohne Worte....

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