COMPAS-Studie. Bergmann top, ATB flop!

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54 Jahre 3 Monate her #3511 von
Hallo zusammen,

ich war irgendwann mal bei einer Veranstaltung und habe dort etwas von einer COMPAS - Studie gehört.

Da war sogar mal was im Internet dazu veröffentlicht. Kann das aber gerade nicht finden.

Da wurden unter der Regie von der Technischen Universität Berlin über einen Zeitraum von über einem Jahr ich glaube so um die 11 Kleinkläranlagen auf Herz und Nieren getestet. Das muss auf einem Testfeld bei Leipzig gewesen sein. Also der Test wurde wohl wesentlich realitätsnäher durchgeführt als die für die Zulassung auf einem Prüffeld. Also mehr Unterlasten und Überlasten und so.

Bei den Anlagen waren unter anderem auch die "Großen Vier" dabei. Also ATB, Bergmann, Huber, Mall.

Von denen hat die Anlage von Bergmann als einzige den Test komplett bestanden.

Huber ist auch gut und Mall so im Mittelfeld.

Wie oft bei hier im Forum schon diskutiert, hatte die Anlage von ATB wohl extreme Probleme mit Unter- und Überlasten. Deren Anlage hat nicht einen einzigen geforderten Ablaufwert eingehalten und hat den Test nicht bestanden.

Grüße vom Schneiderlein.

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  • Autor
54 Jahre 3 Monate her #3516 von
Hallo Schneiderlein,

danke für die Info. Das hat mich echt neugierig gemacht.

Diese Studie und deren Ergebnisse kann sich jeder im BDZ in Leipzig anschauen. Dort liegt ein 400-seitiger Bericht zu der COMPAS-Studie.

Dort kann man alles nachlesen.

Allerdings muss man da erst unterschreiben, dass man keine Kopien macht etc. Scheinbar haben da ein paar Hersteller nasse Füße. Bzw. scheinbar insbesondere ein Hersteller.

Hier die Daten vom BDZ:

BDZ - Bildungs- und Demonstrationszentrum
für dezentrale Abwasserbehandlung - e.V.

An der Luppe 2
04178 Leipzig

Tel: +49 (0)341 / 44 22 979
Fax: +49 (0)341 / 44 21 748

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Web: www.bdz-abwasser.de

Viel Spass beim Anschauen.

W.

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54 Jahre 3 Monate her #3530 von
Sehr geehrte Leser dieses Forums,
die oben genannte Studie wurde am Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung e.V. (BDZ) in Leipzig durchgeführt. Hierbei handelte es sich um ein privates Forschungsvorhaben. Die Testphasen bezogen sich nicht auf Nutzungen am deutschen Markt.
Da die Diskussion über Qualität bei Kleinkläranlagen immer wichtiger wird, hat sich das Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserreinigung (BDZ) in Leipzig entschlossen, ein Qualitätszeichen für Kleinkläranlagen ins Leben zu rufen.
In Absprache mit den Umweltministerien der Länder wurde ein Qualitätszeichen erarbeitet, welches ab dem 01.Juli 2010 von den Herstellern beantragt werden kann. Das BDZ-Qualitätszeichen ist eine freiwillige Verpflichtung der Hersteller von Kleinkläranlagen mit dem Ziel, Anforderungen festzulegen, die gesetzlich vorgegebene Mindestanforderung ergänzen. Ziel ist es, die Qualität der Erzeugnisse sowie die Betriebssicherheit der dezentralen Abwasserreinigung mit Kleinkläranlagen zu verbessern. Das BDZ-Qualitätszeichen umfasst die Inspektion der Kleinkläranlage sowie sämtliche mit dem Produkt verbundenen Leistungen wie Beratung, Einbau, Inbetriebnahme, Wartung und Service.
Dies soll zu einer breiten Akzeptanz bei Planern, kommunalen Entscheidungsträgern und Wasserbehörden führen.

Weitere Informationen zum Qualitätszeichen erhalten Sie beim BDZ unter www.bdz-abwasser.de .
Das BDZ hofft, damit die Diskussion um gute und schlechte Kleinkläranlagen in Zukunft versachlichen zu können.

Dr.-Ing. Elmar Dorgeloh
(Vorstand BDZ e.V.)

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  • Autor
54 Jahre 3 Monate her #3538 von
Sehr geehrter Herr Dr. Dorgeloh,

zunächst freut es mich, wieder einen Fachmann im Forum zu haben. (Verwunderlich ist nur, dass die Fa. ATB sich nicht zu Wort meldet, obwohl sie sonst immer gleich eine 'Gegenoffensive' parat hat.)

Das mit dem Qualitätszeichen klingt sehr gut!

Ich hoffe nur, dass soetwas keine Luftnummer wird und am Ende des Tages jeder Hersteller damit wirbt!

Im Bezug auf die Compas-Studie mag es vielleicht sein, dass der Hintergrund für den Test die Anforderungen in einem anderen Land sind. Aber mal ehrlich: Sie als Fachmann müssen doch zugeben, dass es im Wesentlichen um die Betriebssicherheit bei Lastschwankungen ging. Das ist das was ich dazu recherchieren konnte. Das in diesem Bereich ATB und auch andere Hersteller von Belebungsanlagen größtenteils Probleme haben, ist doch kein Geheimnis mehr.

Da gibt es endlich mal einen offiziellen Vergleichstest und alles soll totgeschwiegen werden. Da frage ich mich, was hier im Vordergrund steht. Herstellerinteressen oder Verbraucherschutz?

Vielleicht gibt uns das Qualitätszeichen endlich eine Antwort.

Wenn allerdings Firmen dieses "Zeichen" erhalten, die z.B. im o.g. Vergleichstest "versagt" haben, dann kann man auch einschätzen, wie sehr die Verbraucher solch einem „Qualitätssiegel“ vertrauen können......

Es bleibt also spannend!


Grüße vom Schneiderlein

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  • Sascha Matthes
54 Jahre 3 Monate her #3539 von Sascha Matthes
Sascha Matthes antwortete auf COMPAS-Studie. Bergmann top, ATB flop!
Hallo Schneiderlein,

vielen Dank für die vielen Infos zu Studien über Kleinkläranlagen.
Ihre Kritik an Belebungsanlagen ist meiner Meinung nach aber unberechtigt.
Alle mir bekannten Hersteller geben bei Ihren Komplettanlagen EW-Zahlen an für die die Anlagen ausgelegt sind. Z.B. 3-4 EW. Diese Anlagen arbeiten aber auch dauerhaft mit 2-5 Einwohnern ganz gut. Es kommt auch ein bisschen drauf an ob die Einwohner außerhalb berufstätig sind oder nicht.
Ihr besonderer Liebling ATB AquaMAX funktioniert nach eigener Erfahrung auch mit 1 EW.
Für größere Lastschwankungen muss die Belebungsanlage anders ausgelegt werden. Hier kann man nicht mal eben an der Türklinke ne Standard-Kläranlage verkaufen. Hier ist Planungsarbeit gefragt.
Manchmal reicht es aus wenn man eine vergrößerte Vorklärung mit mehr Puffer nimmt.
Bei großen Schwankungen eventuell ein Pufferbecken.
Viele Belebungsanlagen (SBR) erkennen Unter- und Überlast durch Sensoren wie Membran, Tauchglocke oder Schwimmerschalter und stellen sich automatisch auf die Belastung ein.
Die Fa. Kordes hat eine SBR-Anlage (regulant) die dieses sogar mit sehr großen Schwankungen aufnimmt. Wir haben mehrere Anlagen die im Winter z.B mit 8 EW Einstellungen mit automatisch reduzierten Wasserstand laufen und im sich Saisonbetrieb bis auf 32 EW einstellt.
Eine Andere Anlage in einem Erlebniswald lief in den letzten 2 Wintern mit ca. 20 EW und im Sommer mit 110 bis 130 EW. Auch Feste an den in 2 Tagen 1000 Besucher dort sind ist kein Problem.

Sie sehen also, Qualitätszeichen hin oder her...
Alle diese Anlagen haben Ihre Zulassung vom DiBt und funktionieren wenn man sie richtigt einsetzt.

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  • Autor
54 Jahre 3 Monate her #3540 von
Hallo KKA Maximum,

wenn ich mir ihre Signatur anschaue:

"-Zertifizierer Kordes Kläranlagenpartner
-Zertifizierter FLUIDO Partner
-Zertifizierter ATB Servicepartner"

ist ja ohnehin klar, wie ich ihr Posting zu SBR bzw. Belebungsanlagen einordnen kann. Man beschmutzt ja nicht das eigene Nest.

Trotzdem ist es schon mal aller Ehren wert, dass sie nicht wie 90% aller anderen Kleinkläranlagenverkäufer die Anlage "von der Stange weg" verkaufen.

Wenn ich dann aber lese:

"Viele Belebungsanlagen (SBR) erkennen Unter- und Überlast durch Sensoren wie Membran, Tauchglocke oder Schwimmerschalter und stellen sich automatisch auf die Belastung ein."

...dann schrillen bei mir die Alarmglocken! Lassen Sie sich das doch selbst mal auf der Zunge zergehen: Sensoren, Tauchglocke, Schwimmerschalter! Alles störanfällige Verschleißteile! Warum wird dem Betrieber so viel Technik in die Anlage gepackt? Das ist doch verantwortungslos und treibt die langfristigen Betriebskosten unnötig in die Höhe. Wie gesagt. Die ersten zwei Jahre funktionierts schon irgendwie....aber dann!

Ach ja, von der "Einhaltefiktion": Zulassung = Funktionalität kann man sich getrost verabschieden.

Grüße vom Schneiderlein.

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