Meldung Hochwasser bei Aquamax Basic

Hallo,
ich bin neu hier und habe schon viel gelesen und gesucht.
Zu meinem Problem habe ich aber noch nicht so ganz viel gefunden.

Zuerst ein paar Infos:
Bei meiner alten Dreibammerkläranlage wurde 2006 eine Aquamax Basic nachgerüstet.
Das abgepumpte Klarwasser wird über eine ca. 50m lange Leitung in einen Bach gepumpt.
Bislang hatte ich keine Probleme mit der Anlage und immer gute Werte.

Problem:
Seit Anfang August hatte ich nun fünf mal die Meldung "Hochwasser".
Der Wasserstand in der Anlage sah aber immer gut bis niedrig (wie grade abgepumpt) aus.

In der Wartungsanleitung steht, dass diese Meldung kommt, wenn die Klarwasserpumpe es in der eingestellten max Pumpenlaufzeit (bei mir 20min) nicht schafft, soviel Wasser abzupumpen, bis der Schwimmerschalter öffnet.

Was ich überprüft habe:
KW-Pumpe im Handbetrieb - OK
Schwimmerschalter per Anzeige im Display - schaltet
Abwasserrohr mit Gartenschlauch gespült - OK kein Druckaufbau
Kein "Fremdwassereintritt"
Anlage gereinigt und optisch überprüft:
Seitlich an der KW-Pumpe befindet sich eine Bohrung, aus der beim Pumper Wasser spritzt die Pumpleistung ist aber gut. Ist die Bohrung ein evtl. Trockenlaufschutz?

Durch mitschreiben der Laufzeiten habe ich festgestellt, dass die Pumpe für einmal Klarwasser abpumpen ca. 7Min braucht. Im Fehlerfall läuft sie tatsächlich 20Min.

Meine Vermutung:
Wenn die KW-Pumpe abpumpt, wird zwar der Schwimmer betätigt, aber der Kontakt öffnet nicht und darum schaltet die Pumpe erst nach der max Pumpenlaufzeit ab.

Liege ich richtig?
Kommt die "Hochwasser" Melung wirklich nur, wenn die Pumpe es in 20Min nicht schafft, oder auch unter anderen Bedingungen?

Vielen Dank in Voraus für Hilfe und Tips.


Gruß Martin

Hallo

Heute habe ich nun den Schwimmerschalter ausgetauscht (Neuteil von Fa. Jung).
War nicht so ganz einfach, weil die Klemmdose der Aquamax ja vergossen ist.
Ich habe den alten Schalter nahe der Dose abgeschnitten und den Neuen mit Quetschkontakten angeschlossen und mit einem Schrumpfschlauch incl. Kleber abgedichtet.
Dann die Anlage zurück in die Klärgrube und eingeschaltet (es war genug Klarwasser vorhanden um den Schwimmerschalter zu betätigen).
Die Anlage startete im "Normalmodus" mit einer Restzeit von 2 Std.
Nach den 2 Std. dann "AbPh" (ich denke Absetzphase) für 2 Std.
Ich war schon ganz gespannt

Die KW-Pumpe schaltete dann brav ein und pumpte bis der Schwimmerschalter öffnete. Der Pumpvorgang dauerte ca. 2 Min.
Danach wurde dann selbstständig (ohne Befehl von der Steuerung) beschickt. Wahrscheinlich wurde durch das Abpumpen das kommunizierende Rohr aktiviert. Ist das so gewollt?
Gleichzeitig dann "Deni" wovon ich noch immer nicht weiß, was das bedeutet
Danach dann "Normalmodus" für, glaube ich, 5 Std. 25 Min.

Jetzt bin ich mal auf die nächsten Tage gespannt, ob die Hochwasser - Meldung noch kommt.

Hätte nicht gedacht, das es so interessant ist sich mit einer Kläranlage zu beschäftigen...

Gruß Martin

P.S.: Es wäre nett, wenn mir jemand schreibt, wenn ich mit einer Theorie falsch liege.

hallo martin,

ich vermute du hast entweder einen defekten schwimmer gehabt oder das kabel des schwimmers (oder die verteilerdose!!!) hat wasser gezogen. kommt schon mal vor bei den pumpenanlagen.

aus der beschreibung entnehme ich, das es eine SBR anlage ist.

die normale programmsteuerung ist:
- klarwasserabzug (pumpe schaltet aus wenn schwimmer unten ist und/oder nach einer bestimmten zeit)
- beschickung (ausgelöst durch den schwimmer oder einfach weil klarwasserabzugsphase abgeschlossen wurde)
- deni (weitergehende abwasserbehandlung in der nitrat abgebaut wird in wasser und stickstoff)
- nitri (abwasser wird belüftet, ammonium wird zu nitrat abgebaut)
- absetzen (anlage ruht, schlamm setzt sich ab, klarwasser verbleibt oben)
- alles beginnt von vorne
es gibt andere varianten, diese kenne ich aber als meist eingesetzte.

die bohrung ist für eine zusätzliche probeentnahme. man schließt einen schlauch an und führt diesen in ein behältnis. vorteil: einfacher zu erreichen bei der montage oben am rand und es ist ein gemisch aus verschiedenen klarwasserabzügen. nachteil: mögliche verkeimung des behälters und damit schlechte probewerte.

deine gedanken sind also richtig. wenn wieder häufiger hochwasser kommt, überprüfe zusätzlich die verteilerdose.

gruß
KLARA

Hallo KLARA

Danke für die gute Beschreibung des Ablaufes. So läuft es scheinbar auch bei meiner Anlage. Eine "Nitri"-Phase habe ich allerdings noch nicht beobachtet.

Die Verteilerdose ist vergossen und trocken. Das Kabel des Schwimmerschalters war durch die Zugentlastung an der Halterung recht stark gequetscht (könnte auch die Ursache gewesen sein). Aber das Kabel habe ich ja mit dem Schwimmer erneuert.

Allerdings hat der neue Schwimmerschalter eine kleinere Hystherese (Abstand zwischen Ein- und Ausschaltpunkt). Gestern habe ich deshalb die Kabellänge zwischen Schalter und Befestigung vergrößert. Jetzt schaltet der Schalter die Pumpe beim Klarwasserabzug ab, wenn diese zur Hälfte aus dem Wasser schaut. Ich denke das ist ok.

Nochmal zu der Bohrung in der Pumpe:
Vor dem Abpumpen läuft eine Absetzphase von 2 Std.
Durch den Wasserstrahl aus besagter Bohrung wird beim Abpumpen das Wasser aber recht stark aufgewühlt. Das ist ja eigentlich eher ungünstig...

Der Probenentnahmebehälter ist bei mir oben an der Anlage angeschlossen.

Gruß
Martin

hallo,

die nitriphase ist da, wo der kompressor oder der befüfter luft in das abwasser gibt, und das wasser so anfängt zu "schäumen".

auch wenn die dosen vergossen sind, können diese wasser "ziehen". je nach qualität des harzes und der abbindung (luftbläßchen).

die bohrung ist im mantel der pumpe und nicht am rohrbogen?
mmmh
dazu fällt mir leider nichts ein, ich meine der hersteller wird kaum wollen, das seine tauchmotorpumpen zusätzlich im mantelbereich durchlöchert werden.

aber einer der hier zahlreichen wartungsprofis sollte sicherlich eine idee haben.

gruß
KLARA

Hi

Dann ist die Nitriphase bei mir wohl die Belüftungsphase.

Die Dose sieht wirklich gut aus. Sie ist mit einem flexiblen silikonähnlichem Material vergossen.

Deswegen denke ich ja, dass die Bohrung seitlich in der Pumpe (nicht im Bogen) eine Art Trockenlaufschutz ist.
Wenn die Pumpe mal aus irgendeinem Grund nicht abschaltet, so läuft sie immer im Wasser, weil sie es eben nie ganz abpumpen kann. Vielleicht weiß ja einer der Wartungsprofis, ob das so gehört.

Gruß
Martin