Quelle: Schweriner Volkszeitung 18.08.08 Güstrow
Bis 2013 sollen alle im Landkreis Güstrow anfallenden Abwässer ordentlich entsorgt werden. Größere Erschließungsmaßnahmen plant der zuständige Zweckverband aber nicht mehr. Das heißt für die mehreren tausend Grundstücksbesitzer, die eigene Kleinkläranlagen oder abflusslose Gruben betreiben: Sie müssen in den kommenden Jahren ihre Anlagen, falls nicht schon geschehen, modernisieren. Nur noch bis 2013 gibt es dafür Fördermittel von der EU.
Der Wasser- und Abwasserzweckverband Güstrow-Bützow-Sternberg (WAZ) schreibt gegenwärtig das Abwasserbeseitigungs-Konzept fort, zum dritten Mal seit der Wende. Ein Entwurf liegt jetzt vor. "Es wird die letzte Fortschreibung sein", sagt Olaf Danneberg aus der Geschäftsführung des WAZ. "Damit ist auch für die letzten Gemeinden eine Entscheidung gefallen", sagt Landkreissprecherin Petra Zühlsdorf-Böhm. Jeder Einwohner habe dann Klarheit darüber, wie seine Abwässer in Zukunft entsorgt werden, ob zentral oder dezentral.
Landkreis prüft Abwasser-Konzept
Die Untere Wasserbehörde des Landkreises sichtet gegenwärtig den Entwurf des Abwasserbeseitigungs-Konzeptes. Ihr obliegt die Zustimmung. "Da gibt es sicher auch noch Diskussionsbedarf. Ob zentral oder dezentral entsorgt wird, da spielen auch wasserrechtliche Fragen eine Rolle", erläutert Zühlsdorf-Böhm. Die Geschäftsführung des WAZ jedenfalls plant "keine größeren Erschließungsmaßnahmen mehr", sagt Olaf Danneberg. Darüber müsse man aber auch noch mit den Gemeinden und in der Verbandsversammlung reden. Über Einzelheiten des Entwurfs will Danneberg daher auch noch nicht sprechen.
Bisher würden knapp 70 Prozent der Abwässer im WAZ-Gebiet zentral, in modernen Kläranlagen entsorgt. Wo dies nicht der Fall ist, gibt es 4350 Kleinkläranlagen und 1069 abflusslose Gruben. "Wie viele davon schon auf dem Stand der Technik sind, wissen wir nicht, das ist Sache des Landkreises", sagt Danneberg. Der Kreis ist für die Einhaltung der Wasserrahmenrichtlinie verantwortlich. "Wir gehen davon aus, dass es bis 2013 zu schaffen ist, dass alle Anlagen nach modernem Stand arbeiten", sagt Petra Zühlsdorf-Böhm. Auch im Interesse der Einwohner, da sie nach 2013 keine Fördermittel mehr für die Umrüstung bekommen. Die Wasserbehörde prüfe fortlaufend, schreibe Grundstückseigentümer an und fordere sie auf, ihre Anlagen umzurüsten.