Die Behörden fordern eine Mindestqualität für das gereinigte Abwasser. Diese Qualitätsvorgaben sind in verschiedene Funktionen unterteilt, was mit dem Abwasser geschehen sein muss. Diese Vorgaben werden Ablaufklassen oder Reinigungsklassen genannt und durch Buchstaben abgekürzt. Die Abwassertechnik-Reinigungsklasse gibt also an, für welche Reinigungsarten die Kleinkläranlage geeignet ist.
Die Basis stellt der Kohlenstoffabbau (Reinigungsklasse C). Zusätzlich gibt es die Reinigungsklassen N (Nitrifikation), D (Denitrifikation), +P (Phosphateliminierung) und +H (Hygienisierung). Genauer erklärt haben wir die Reinigungsklassen auch in diesem Beitrag.
Die folgende Tabelle soll Ihnen einen einfachen Überblick über die Reinigungsklassen der Kleinkläranlagen verschaffen:
Abkürzung Ablaufklasse | Funktion der Reinigungsklasse | Wodurch erreicht? |
---|---|---|
C | Kohlenstoffabbau: Die hauptsächliche Reinigungsschritt. Nahrungsreste und die meisten anderen biologischen Verunreinigungen bestehen aus Kohlenstoff. | Bakterien im Bioreaktor |
N |
Nitrifizierung: Verringerung der Sauerstoffzehrung in Oberflächengewässern. Bei der Nitrifikation werden von Ammoniumverbindungen (zum Beispiel Harnstoff oder Eiweiß) zu Ammonium (NH4) umgewandelt. Dieses Ammonium wird dann noch durch die Bakterien zu Nitrat weiterverarbeitet. |
Bakterien im Bioreaktor |
D |
Denitrifizierung: Reduzierung des Nitrats zum Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer. Bei der Denitrifikation bauen spezielle Mikroorganismen Nitrate in molekularen Stickstoff um. Dies verbessert die Qualität des gereinigten Wassers deutlich und verhindert eine gefährliche Überdüngung der Gewässer. |
Bakterien im Bioreaktor |
+H | Zusätzliche Hygienisierung: In seltenen Fällen z.B. bei der Einleitung in Badeseen vorgeschrieben. Hierbei werden durch das Bestrahlen mit UV-Licht die Mikroorganismen im gereinigten Abwasser abgetötet oder durch sehr feine Membranen ausgefiltert. Genauere Informationen finden Sie hier: https://www.klaeranlagen-vergleich.de/membranfiltration.html | Mittels Filtertechnik oder UV-Bestrahlung |
+P |
Zusätzliche Phosphateliminierung: Phosphate stecken zum Beispiel in Waschmittel und können Gewässer überdüngen. In seltenen Fällen ist deshalb die Reinigungsklasse +P vorgeschrieben, bei der die Phosphate noch in der Kleinkläranlage entfernt werden. |
durch ein flüssiges Fällmittel |
In der Regel wird von Behörden die Reinigungsklasse C gefordert. Befindet man sich in einem Karst- oder Wasserschutzgebiet ist mit der zusätzlichen Reinigungsklasse +H zu rechnen. Wenn Sie sehr auf Umweltschutz bedacht sind, können Sie natürlich auch freiwillig eine höhere, als die geforderte Reinigungsklasse wählen. Die Fachfirma für Ihr Kleinklärsystem kann Sie hierzu beraten.