Wer ist für die versickerung von kka verantwortlich ?

  • Autor
54 Jahre 3 Monate her #2953 von
Seit dem Bau meinen KKa SBR sind 6 monate vergangen,nun kommt es zu Rückstau beim Klarwasserabzug,wer ist nun für Instandsetzung verantwortlich ich als Bauherr oder die Montagefirma der anlage,wer garantiert ein längeres versickern auf Zeit der Kka ? und wie wird soetwas bemessen?

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  • watermaster
54 Jahre 3 Monate her #2954 von watermaster
Na, dann fange ich mal an:


Zitat Zu 1) „Wer ist nun für Instandsetzung verantwortlich: ich als Bauherr oder die Montagefirma der anlage ?“

Dazu kann man grundsätzlich sagen: Immer der Bauherr, korrekterweise „der Inhaber der wasserrechtlichen Erlaubnis“ und zwar nach dem sog. öffentlichen Recht (Wasserrecht). Privat-rechtlich betrachtet hängt es davon ab, was im Auftrag vergeben wurde (Leistungsumfang des Vertrages).
Meistens sieht es dabei so aus, dass es irgendwo in der Versickerung eine Verstopfung gegeben hat (zu bindinger Boden, falsch verlegtes Rieselrohrnetz, Rohrverstopfung - im schlimmsten Fall - es kam zu einem längeren Schwebstoffaustritt infolge eines nicht beachteten Anlagenausfalls, so dass in den Rieselrohren die Schlitze zugesetzt wurden) oder es herrscht Hochwasser (ansteigendes Grundwasser). Genaueres kann nur eine intensivere Ursachenforschung zu Tage bringen. Die Ursachen sind recht vielfältig.

Zitat zu 2) „wer garantiert ein längeres versickern auf Zeit der Kka ?“

Kurz gesagt: Niemand. Der ordnungsgemäße Betrieb der Anlage und - damit verbunden - auch die ordnungsgemäße Ableitung ist ausschließlich Sache des Betreibers. Diese Frage ist grundsätzlich vor Errichtung der Anlage durch die Wahl eines geeigneten Standortes zu klären. Dabei kommt es auf die Boden-(Untergrund-) Verhältnisse an mit Fragen nach : Abstand zum Grundwasser, Sickerfähigkeit des Bodens u. v. m.

Zitat zu 3) „Wie wird so etwas bemessen?“

Durch Auswertung von Grundwasserkarten, durch Ermittlung des sog. Durchlässigkeitsbeiwertes (kf-Wertes) und Auswertung der DIN 4261 bzw. EN 12566 hinsichtlich der Versickerungsanforderungen.

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  • Autor
54 Jahre 3 Monate her #2956 von
Hallo,erstmal ein großes Dankeschön für die hilfreichen Antworten,ich gehe davon aus das der Boden nicht ausreichend sickerfähig ist,es existiert aber ein Vorfluter in der Nähe meines Grundstückes wie verhalte ich mich in dieser Situation,ich besitze auch sehr wenig Grundstücksfläche um die Fläche der Versickerung zu vergrößern.

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  • watermaster
54 Jahre 3 Monate her #2957 von watermaster
Hallo,

gerade sehe ich, dass dies mein 100. Beitrag wird und weil es guter Brauch im Forum ist, möchte auch ich ihn widmen und zwar zwei Kollegen:
1. Benjamin Volkmann, weil er immer da ist, wenn was hakt... vielen Dank und Dank auch an
2. Maaslaender, der mir vor Augen geführt hat, was heutzutage in Deutschland im Bereich des Abwassers tatsächlich (un)möglich ist und der mir aufzeigte, wir fatal politisch gestellte Fehlentscheidungen sich im Abwasserbereich auswirken können...auch hierfür meinen herzlichen Dank.
Denk auch bitte daran, dir Duerchleitungsrechte zu sichern, falls Du fremden grund benötigst.

Nun zur vorangehenden Frage:

Ich empfehle Dir, die Ableitung zu ändern und zwar durch Abklemmen der versickerung und Verlegung (frostfrei) einer neuen Leitung zum Vorfluter. Achtung: hier handelt es sich um eine genehmigungspflöichtige Änderung der Abwasserbeseitgung, Du müsstest also einen Änderungsantrag bei Deiner zuständigen Wasserbehörde vorlegen.

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  • Autor
54 Jahre 3 Monate her #2958 von
@watermaster: Ich fühle mich sehr geehrt. Vielen Dank!
Und herzlichen Glückwunsch zu 100sten! :)

Zum Thema noch zwei Fragen: Steht das Wasser im Kontroll- bzw. Sickerschacht? Ist das ein einmaliger Fall, dass das Klarwasser nicht abgezogen werden konnte oder ein Dauerzustand?

Wundert mich, dass die Behörde nicht sowieso die Einleitung in den Vorfluter favorisiert hat. Wie weit ist er denn weg?

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  • Autor
54 Jahre 3 Monate her #2960 von
Ich muß zirka 150m Leitung durch einen Acker eines Bauern Durchörtern,brauche dann seine Zustimmung bestimmt.Rückstau kommt es immer beim Klarwasserabzug der SBR 200 liter alle 8 Stunden auf Normalbetrieb.Ich habe 4 Sickerblöcke vom Hersteller Greenlife verbaut mit dem Nettovolumen von 280 Liter pro Stück,das Vlies liegt oben und cirka ein viertel an den Seiten runter der Körbe. Sind sie vielleicht versandet ?Oder nimmt der Boden das Wasser nicht auf ? Ein Bodengutachten liegt vor aber etwa 200m entfernt von meinem Grundstück,was solch ich nun machen wer ist nun verantwortlich für diesen Zustand?

mfg

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