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So finden Sie die passende Kleinkläranlage:

Für welche Region (PLZ) planen Sie Ihre Kleinkläranlage?

3 Fragen & Antworten zu Kläranlagen + Planung in 2024

Inhaltsverzeichnis:
Quiz zu dieser Seite

Müssen Sie eine Kleinkläranlage errichten oder eine Nachrüstung vornehmen? Haben Sie Post von Ihrer Unteren Wasserbehörde bekommen? Oder interessieren Sie sich für ein Grundstück, bei dem Sie eine Kläranlage brauchen, und sind noch nicht sicher, was das für Sie bedeuten würde? Dann erfahren Sie auf diesen Seiten alles, was Sie für eine erfolgreiche und günstige Planung wissen müssen.

Wir haben für Sie nützliche Tipps darüber,

  • wie Kleinkläranlagen funktionieren,
  • welche Unterschiede es zwischen den einzelnen Kläranlagen-Modellen und -Typen gibt,
  • wer überhaupt eine eigene Kläranlage braucht,
  • wie teuer Kleinkläranlagen sind,
  • wie die Wartungen erfolgen,
  • welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Klärbehälter haben,
  • welche Anbieter es für Kleinkläranlagen gibt
  • und einiges mehr.

Brauchen Sie Informationen zu einer Dichtheitsprüfung, sind Sie hier ebenfalls goldrichtig. Wir erklären Ihnen die Voraussetzungen, Kosten und die Vorgehensweise bei Dichtheitsprüfungen. Wenn Sie wissen wollen, wie Sie eine Prüfung beauftragen und welche Firmen diese überhaupt durchführen dürfen, dann klicken Sie hier. (https://www.klaeranlagen-vergleich.de/dichtheitspruefung-abwasserleitungen.html)
Sie bekommen also auf unseren Seiten ein fundiertes Grundwissen über Kleinkläranlagen, mit dem Sie dann gut in die Planung einsteigen können. Legen wir los!

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1. Warum brauchen einige Haushalte eine Kleinkläranlage?

Bei den meisten Grundstücken wird das Abwasser über das öffentliche Kanalnetz der Gemeinde in die örtliche Kläranlage geleitet. Allerdings können nicht alle Grundstücke an die Kanalisation angeschlossen werden. Gerade im ländlichen Raum kann es vorkommen, dass sich ein Anschluss an den Abwasserkanal nicht lohnt. Trotzdem muss natürlich auch dort das Abwasser ordentlich entsorgt werden. Schließlich will niemand das Abwasser aus der Toilette oder den Reinigungsschaum aus der Waschmaschine einfach so im Bach oder im Grundwasser vorfinden. Deshalb hat die EU für Bestimmungen gesorgt, die eine ordentliche Abwasserklärung vorschreiben. Diese wurden in den letzten Jahren auch fast flächendeckend in Deutschland umgesetzt.

In diesem kurzen Video haben wir Ihnen die Gründe für eine Kleinkläranlage noch einmal zusammengefasst:

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Wenn eine Kleinkläranlage geplant oder auf den neuesten Stand gebracht werden soll, passiert das meist folgendermaßen:

  1. Die untere Wasserbehörde legt in ihren Vorgaben fest, ob die Kleinkläranlage als Dauerlösung oder Übergangslösung gedacht ist und ob das gereinigte Wasser in ein Fließgewässer (Bach oder Fluss) oder ins Grundwasser eingeleitet wird. Außerdem überträgt die untere Wasserbehörde die Abwasserbeseitigungspflicht auf den Grundstückseigentümer.
  2. Im nächsten Schritt wird die Kläranlage durch ein fachkundiges Ingenieurbüro geplant.
  3. Vor dem Bau muss die geplante Kleinkläranlage noch durch die untere Wasserbehörde genehmigt werden.
  4. Wenn alle Fragen geklärt sind und die Genehmigung erfolgt ist, kann der Bau der Anlage beginnen.
  5. Die Wartung wird im späteren Verlauf meist durch eine Fachfirma durchgeführt, mit der Sie einen Wartungsvertrag abschließen. Der Klärschlamm wird üblicherweise von der Gemeinde (manchmal auch durch die Landwirtschaft) entsorgt.

In dieser Grafik sehen Sie noch einmal die Vorgehensweise Schritt für Schritt:

Schritte zur Errichtung einer Kläranlage

1.1. Biokläranlage, Hauskläranlage oder Kleinkläranlage – was sind die Unterschiede?

Die drei Begriffe Biokläranlage, Hauskläranlage und Kleinkläranlage bezeichnen fast genau dasselbe: kleine Anlagen für bis zu 50 Personen, die zum Beispiel für Einzelhäuser, Häusergruppen oder auch Schutzhütten und Gasthäuser zum Einsatz kommen können.

Bei der Bio-Kläranlage (auch biologische Kleinkläranlage genannt) ist einfach noch etwas genauer definiert, auf welche Weise das Abwasser gereinigt wird. Wie der Name schon sagt, geschieht dies biologisch, also mit natürlich vorhandenen und durch bestimmte Verfahren vermehrten Bakterien, die das Abwasser reinigen.

Es gibt auch chemische oder physikalische Reinigungsverfahren für Abwasser. Zum Beispiel kann theoretisch UV-Licht in einer Kläranlage verwendet werden. Diese Methoden werden aber in der Kleinklärtechnik kaum verwendet. Bei Klein- oder Hauskläranlagen werden so gut wie immer biologische Verfahren verwendet, deshalb passt der Begriff der Biokläranlage schon.

1.2. Wo bekomme ich mehr Informationen zu Kleinkläranlagen?

Auf diesen Seiten haben wir alle wichtigen Infos gesammelt, die Sie brauchen, um sich ein eigenes Bild zu machen und mit der Planung zu beginnen. Für einen etwas ausführlicheren Einstieg in das Thema Kleinkläranlagen und Planung klicken Sie zum Beispiel hier. Wir geben Ihnen dort wichtige Tipps und Informationen für Ihre Biokläranlage. 

5 Tipps zu Kleinkläranlagen

2. Welche Behörden sind zuständig?

In der Regel ist die Untere Wasserbehörde Ihres Kreises der richtige Ansprechpartner, auch wenn die Zuständigkeiten zum Wasserschutz in den einzelnen Bundesländern etwas unterschiedlich geregelt sind.
Die Gewässerschutzpolitik in Deutschland hat verschiedene wichtige Ziele:

  • Das ökologische Gleichgewicht der Gewässer soll bewahrt oder wiederhergestellt werden.
  • Die Trink- und Brauchwasserversorgung für alle Menschen soll gewährleistet sein.
  • Alle anderen Wassernutzungen, die dem Gemeinwohl dienen, sollen langfristig gesichert werden.

Damit diese wichtigen Ziele erreicht werden können, wurden verschiedene Gesetze und Normen festgelegt. Die Bundesregierung (teils auch die EU) erlässt Rahmenvorschriften. Die Ausfüllung und Ergänzung der rechtlichen Regelungen im Gewässerschutz liegt dann bei den Ländern. Diese legen die genauen Vorschriften fest, die dann auf regionaler Ebene von den Unteren Wasserbehörden umgesetzt werden.
Für die Bemessung und Ausführung von Kleinkläranlagen gelten in Deutschland diese Regelungen und Gesetze:

  • die DIN 4261 Teil 1: Das Deutsche Institut für Normung (DIN) beschreibt die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Anlagen zur Abwasservorbehandlung. Außerdem wird dort die Wartung von Kläranlagen beschrieben und die Verbringung von biologisch behandeltem Abwasser in den Untergrund als Übergangsregelung festgelegt.
  • die Euronorm EN 12566: Hier wird unter anderem festgelegt, welche Vorgaben eine Kläranlage erfüllen muss, um in Europa gehandelt und genutzt werden zu dürfen. Ein Gerät, das nach dieser EU-Norm geprüft ist, wurde unter anderem auf Dauerhaftigkeit, Dichtigkeit und Standsicherheit getestet. (Für die Wasserdichtheitsprüfung kommt in Anlehnung an die Euronorm die DIN EN 1610 hinzu.)
  • das Wasserhaushaltsgesetz (WHG): Das WHG bildet den Hauptteil des deutschen Wasserrechts und bestimmt unter anderem, welches Wasser ins Grundwasser oder in Fließgewässer eingeleitet werden darf.
  • die Landeswassergesetze (LWG) der einzelnen Bundesländer: Sie ergänzen und konkretisieren das Wasserhaushaltsgesetz.
  • Regelwerke der DWA: Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. ist eine wirtschaftlich und politisch unabhängige Organisation, die sich für eine sichere Wasserwirtschaft einsetzt und dafür entsprechende Regelwerke entwickelt. Diese müssen auch beim Bau einer Kleinkläranlage berücksichtigt werden.
  • die Klärschlammverordnung (AbfKlärV): Sie regelt, auf welche Weise Klärschlamm entsorgt und verwendet werden kann, damit Böden und Gewässer vor Schadstoffen geschützt sind.
  • Vorschriften der Landesbauordnung (LBO): Die LBO gilt für bauliche Anlagen und Bauprojekte auf privaten Grundstücken (und mit Einschränkung auch für bauliche Anlagen der öffentlichen Hand) und damit auch für Kleinkläranlagen.

Klingt kompliziert? Keine Sorge: Fachfirmen kennen die genauen Vorgaben und beraten Sie gerne, damit auch wirklich alles seinen geregelten Gang geht.

Zusammenfassend lässt sich aus den Rechtsvorschriften und Normen Folgendes ableiten:

  1. Die Errichtung einer Kleinkläranlage (KKA) ist grundsätzlich baugenehmigungspflichtig.
  2. Eigentümer einer Kleinkläranlage müssen keine Abwasserabgabe für die Abwassereinleitung entrichten.
  3. Für das Einleiten von gereinigtem Abwasser aus Kleinkläranlagen in Oberflächengewässer oder Grundwasser ist eine behördliche Erlaubnis erforderlich. Die wasserrechtliche Erlaubnis darf für neu entstehende Abwassereinleitungen nur erteilt werden, wenn mindestens die Anforderungen nach dem aktuellen Stand der Technik eingehalten sind.
  4. Vorhandene KKA, die den Mindestanforderungen für die Einleitung nicht entsprechen, müssen nachgerüstet werden. (Das ist inzwischen fast überall schon geschehen. Wenn Sie aber noch eine alte Anlage laufen haben, sollten Sie aktiv werden!) Es dürfen nur KKA eingebaut werden, die eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) besitzen.
  5. Kleinkläranlagen müssen aus einer mechanischen Vorbehandlung und einer biologischen Reinigungsstufe bestehen. Danach erfolgt die Einleitung in einen Vorfluter oder eine Versickerung in das Grundwasser.

3. Wie arbeiten kommunale Kläranlagen?

Große, kommunale Kläranlagen sind natürlich etwas komplizierter als eine Kleinkläranlage. Hier kommen manchmal noch andere Methoden zum Einsatz. Grundsätzlich erfolgt die Abwasserreinigung aber auch hier nach den gleichen Schritten:

  1. mechanische Reinigungsstufe,
  2. biologische Reinigungsstufe und
  3. weitergehende Reinigungsstufen.

Im Großen und Ganzen ist die Funktionsweise also die gleiche wie bei einer Kleinkläranlage, wenn auch deutlich größer und ein wenig komplizierter. Trotzdem hilft es beim Verständnis für Kleinkläranlagen, sich zunächst mal die großen Varianten genauer anzuschauen.

3.1. Wie genau funktioniert eine kommunale Kläranlage?

Kläranlagen behandeln das Abwasser in mehreren Reinigungsstufen:

  1. die mechanische Reinigung: Hier werden Grob- und Sickerstoffe zurückgehalten. Das können Sie sich vorstellen wie ein großes Sieb, in dem alle gröberen Stoffe abgefangen werden.
  2. die biologischen Reinigungsstufen: Mikroorganismen (vor allem Bakterien) und Sauerstoff aus der Luft zersetzen das Abwasser in weniger schädliche Bestandteile. Um die strengen Ablaufwerte für Phosphor zuverlässig einhalten zu können, wird die Reinigung oftmals durch eine Fällung ergänzt. Hierbei handelt es sich um eine chemische Reaktion zur Entfernung von Phosphaten, die zum Beispiel durch Düngemittel oder Waschmittel ins Abwasser gelangen.
  3. die Nachklärung: Hier werden die Bakterien von dem gereinigten Abwasser abgetrennt. Das gereinigte Abwasser fließt oft noch durch einen sogenannten Schönungsteich, in dem feinste Schwebstoffe zurückgehalten werden. Dann ist das Wasser sauber genug, um in ein Gewässer (zum Beispiel einen Fluss) geleitet zu werden.

Die Ausführung der einzelnen Behandlungsschritte ist von Kläranlage und Kläranlage verschieden. Ausschlaggebend dafür sind:

  • die Größe der Kläranlage,
  • die Zusammensetzung des Zulaufs (in einer Großstadt oder einem großen Industriegebiet entstehen zum Beispiel andere Abwässer als in ländlichen Gebieten) und
  • die historische Entwicklung der Anlage.

Folgender Lehrfilm bietet auf unterhaltsame und sehr gut verständliche Weise einen Überblick über die Funktionsweise einer Kläranlage. Holen Sie ruhig Ihre Kinder dazu, auch ihnen wird das 15-minütige Video sicher sehr gefallen!

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3.2. Bestandteile einer Kläranlage sind:

  1. Zulaufkanal
  2. Rechengebäude
  3. Sandfang
  4. Vorklärbecken
  5. Belebungsbecken (biologische Reinigungsstufe)
  6. Nachklärbecken
  7. Regenwasserbecken
  8. Ablaufkanal
  9. Betriebsgebäude
  10. Schlammfaulbehälter
  11. Schlammentwässerungsgebäude
  12. Gasbehälter
  13. Schlamm-Eindicker
  14. Phosphatfällung

3.3. Was passiert mit dem Klärschlamm?

All das, was man nach der ersten Grobreinigung aus dem Abwasser herausholt, nennt man Klärschlamm. Dieser muss nicht einfach weggeworfen werden, sondern kann noch auf verschiedene Weise nützlich sein.

Wenn Sie das obige Video gesehen haben, wissen Sie schon einiges über die Verwendung von Klärschlamm: Auf einigen zentralen Anlagen befinden sich dafür sogenannte Faulbehälter. In ihnen findet ein biologischer Prozess (Faulung) statt, bei dem Bakterien unter Ausschluss von Sauerstoff den entstandenen Klärschlamm in verschiedene Bestandteile zersetzen. Dabei entsteht auch Klärgas, dessen Hauptbestandteil Methan ist. Dieses Klärgas kann zur Energiegewinnung eingesetzt werden.

Nach der Faulung wird der Klärschlamm eingedickt und entwässert, um das Volumen vor der Entsorgung weiter zu reduzieren. Teile davon können zu Humus weiterverarbeitet oder im Straßenbau genutzt werden.

Weitere Umwelttipps:

Sie sind neben der Errichtung einer Kleinkläranlage auch an Blockheizkraftwerken, Solaranlagen oder Wärmepumpen interessiert? Dann empfehlen wir Ihnen einen Besuch auf folgenden Seiten:

FAQ - Häufig gestellte Fragen in Kürze

Wer benötigt eine Kleinkläranlage?

Eine Kleinkläranlage wird benötigt, wenn das eigene Abwasser nicht in das öffentliche Kanalnetz der Gemeinde eingeleitet werden kann. Das kann zum Beispiel in sehr abgelegenen Gebieten der Fall sein. Das Abwasser wird dann über die Hauskläranlage gereinigt und anschließend in einen Bach oder in das Grundwasser eingeleitet. Es gelten EU-Bestimmungen, die in den letzten Jahren in Deutschland zum großen Teil umgesetzt wurden.

Was ist eine Biokläranlage?

Der Begriff Biokläranlage definiert, auf welche Weise das Abwasser gereinigt wird. Dies geschieht bei der Biokläranlage (wie der Name schon sagt) biologisch, also durch natürlich vorhandene Bakterien. Diese werden durch diverse Verfahren vermehrt und reinigen das Abwasser. So gut wie alle Kleinkläranlagen sind gleichzeitig Biokläranlagen.

Wie funktioniert eine Kleinkläranlage?

Die Klärung des Abwasser erfolgt in der Regel in drei Schritten:

  1. Mechanische Reinigung: Die Feststoffe trennen sich von dem flüssigen Abwasser.
  2. Biologischen Reinigungsstufe: Mikroorganismen zersetzen das Abwasser in weniger schädliche Bestandteile. 
  3. Nachklärung: Die Mikroorganismen werden von dem gereinigten Abwasser abgetrennt, welches dann in ein Gewässer / Fluss eingeleitet wird. 

Verschiedene Systeme von Kleinkläranlagen werden hier vorgestellt.

Für wie viele Personen kann ich eine Kleinkläranlage nutzen?

Eine Kleinkläranlage ist üblicherweise für 4 bis 50 Personen gedacht. Die Anlagen eignen sich also für Einzelhäuser, Nachbarschaften oder auch Schutzhütten oder Gastronomiebetriebe.

Brauche ich für eine Kleinkläranlage eine Genehmigung?

Ja, Kleinkläranlagen müssen genehmigt werden. Ansprechpartner ist im Normalfall die Untere Wasserbehörde.

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