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So finden Sie die passende Kleinkläranlage:

Für welche Region (PLZ) planen Sie Ihre Kleinkläranlage?

So planen Sie Ihre vollbiologische Kleinkläranlage

Inhaltsverzeichnis:

Planen Sie eine vollbiologische Kleinkläranlage? Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen, die Ihnen bei der Auswahl der passenden Kleinkläranlage helfen. Egal ob Sie von Ihrer Behörde benachrichtigt wurden oder einen Neubau ohne Kanalanschluss planen, hier erhalten Sie erste Antworten auf wichtige Fragen wie:

  1. Kosten: Was kostet eine vollbiologische Kleinkläranlage?
  2. Einbau: Wie wird eine Kleinkläranlage eingebaut?
  3. Wartung: Wie wird eine vollbiologische Kleinkläranlage gewartet?

Wir möchten hier grundlegende Fragen beantworten und verweisen auf weitere Artikel, welche noch mehr Praxistipps für Sie bereit halten.

1. Was kostet eine Kleinkläranlage?

Bei der Planung einer Kleinkläranlage sind die Kosten ein entscheidender Faktor. Für kleinere Anlagen, die 2 bis 4 Einwohnerwerte (EW) bedienen, liegen die Anschaffungskosten typischerweise zwischen 3.000 und 3.500 Euro. Diese Kosten umfassen die Grundausstattung der Kleinkläranlage. Hinzu kommen zusätzliche Aufwendungen für Lieferung, Tiefbauarbeiten, Installation und Anschluss, die sich auf etwa 1.500 bis 2.500 Euro belaufen. Außerdem sollten Sie jährliche Betriebskosten, die zwischen 350 und 600 Euro variieren, in Ihre Kalkulation einbeziehen. Diese Betriebskosten setzen sich zusammen aus:

  • Energiekosten der Kleinkläranlage (Strom für Pumpen, Kompressor, Steuerung),
  • Technische Wartung,
  • Gesetzlich vorgeschriebene Kontrollen der Ablaufqualität,
  • Entsorgung des anfallenden Klärschlamms.

Mit diesen Informationen können Sie eine realistische Budgetplanung für Ihre vollbiologische Kleinkläranlage vornehmen. Die korrekte Antwort zur Frage nach den Kosten lauten muss: „Das kommt darauf an“.  Die Kosten richten sich immer nach verschiedenen Faktoren:

  • Welche Größe wird benötigt? Wie viele Personen halten sich im Haus auf?
  • Kann eine bestehende Grube nachgerüstet werden oder muss neu gebaut werden?
  • Liegt das Grundstück in einem Umweltschutzgebiet?
  • usw.
Für genauere Informationen und Tipps zu den Kosten der Kleinkläranlagen haben wir diesen Artikel für Sie erstellt: Tipps zu den Kosten und Förderungen von Kleinkläranlagen
TIPP 1: Anbieter und Hersteller präsentieren Ihre vollbiologische Kleinkläranlagen. Im Bereich Firmen-Präsentationen können Sie die übrigens die Systeme der meisten Hersteller finden, die in Deutschland anbieten. Sie finden Kontaktadressen, so wie Informationsmaterial über die Kleinkläranlage des jeweiligen Herstellers.

TIPP 2: Hier finden Sie Checklisten und Praxistipps zur Erstellung und Betrieb Ihrer eigenen Kleinkläranlage.

1.1. Wer benötigt eine Kleinkläranlage?

Kleinkläranlagen sind essenziell für Einzelhäuser, kleine Siedlungen, Gastwirtschaften, Schutzhütten und andere Gebäude, bei denen ein Anschluss an das öffentliche Kanalnetz aus technischen oder Kostengründen nicht möglich ist. In solchen Fällen ist entweder der Neubau einer Kleinkläranlage oder die Modernisierung bestehender Gruben mit neuester Klärtechnik erforderlich.

In Deutschland sind etwa 97% der Bevölkerung an kommunale Kläranlagen angeschlossen. Das bedeutet, es existieren rund 2,25 Millionen Kleinkläranlagen oder abflusslose Gruben (Quelle: destatis ). Von diesen waren im Jahr 2019 etwa 397.000 Anlagen lediglich abflusslose Sammelgruben ohne Kläranlage. Die Notwendigkeit, alte Systeme zu modernisieren oder neue Anlagen zu errichten, ist daher groß.

Diese kleineren Systeme, auf welche wir hier eingehen reinigen Abwasser für Einwohnerzahlen von 4 bis 50 Einwohnerwerten (EW).

Was bedeutet Einwohnerwert: Der Einwohnerwert ist ein Maß in der Wasserwirtschaft, das die Schmutzmenge im Abwasser anhand der Einwohnerzahl und eines Vergleichswerts für gewerbliche Betriebe (Einwohnergleichwert EGW) quantifiziert.

Wer braucht eine Kleinkläranlage

Den rechtlichen Hintergrund für die Notwendigkeit von Kleinkläranlagen bildet die europäische Norme EN 12566-3 (und die DIN 4261-1 und DIN 4261-2). Die europäische Norm hat gleichzeitig den Status einer Deutschen Norm. Die europäische Grundlage legt fest,

  • welche Anforderungen es an Kleinkläranlagen gibt,
  • wie diese geprüft werden
  • und welche Kennzeichnungen sie bekommen.

Die Norm bezieht sich dabei auf vollbiologische Kleinkläranlagen bis 50 EW (Einwohnerwert). 

Anlagen, die nicht direkt von dieser Norm erfasst sind (zum Beispiel Nachrüstsätze für vorhandene Gruben), werden durch Landesbauordnungen geprüft. Zuständig ist das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt). Es erteilt allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen und Bauartgenehmigungen. Damit wird die Eignung als Kleinkläranlage bestätigt.

Nach Inkrafttreten der EU-Normen war ursprünglich geplant, bis Ende 2015 alle Anlagen in Deutschland auf den neuesten Stand zu bringen. Wie so häufig hat die Umsetzung dann aber länger gedauert als erwartet. Seit dem Jahr 2018 hatten aber so gut wie alle Bundesländer die Vorschriften umgesetzt beziehungsweise die Betreiber darüber unterrichtet.

Für Sie bedeutet das: Falls Sie noch ein Dreikammersystem betreiben, müssen Sie aktiv werden und Ihre Anlage auf den neuen Stand der Technik bringen!

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2. Wie wird eine Kleinkläranlage eingebaut?

Falls eine frühere Ausfaulgrube vorhanden ist, kann diese je nach Zustand mit einem vollbiologischen Rüstsatz nachgerüstet und als Kleinkläranlage betrieben werden. Andernfalls sind Erdarbeiten nötig, um einen Kunststoff- oder Betonbehälter in die Erde zu versetzen, in welchem die biologische Reinigung installiert wird. In diesen Klärbehälter werden dann die Abwässer geleitet.

Nach dem Klärbehälter benötigt man noch eine Versickerung des gereinigten Abwassers oder alternativ Rohre, welche das Abwasser in einen Fluss oder Vorfluter ableiten. Was genau möglich ist kommt auf die Genehmigung der Wasserbehörde an.

Mit diesem Video von Roland Lorenz können Sie sich einen ersten Einblick in den Einbau einer Kleinkläranlage verschaffen. Das Video ist jedoch nur als Beispiel zu verstehen: Es gibt etliche verschiedene Systeme und Behälter, die dann auch völlig andere Voraussetzungen stellen und unterschiedlich eingebaut werden. Lassen Sie sich im Vorfeld gut beraten, welches System am besten für Sie geeignet ist!

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2.1. Was ist bei der Nachrüstung einer Kleinkläranlage zu beachten?

Existiert bereits ein Dreikammersystem in Ihrem Haushalt, kann dieses wie bereits erwähnt mit einem Nachrüstsatz effizient zu einer vollbiologischen Kleinkläranlage umgerüstet werden. Dies erspart die Kosten für einen neuen Behälter und bringt die Anlage auf den neuesten Stand der Technik. Nachrüstsätze sind oft für das SBR-System oder das Festbettverfahren erhältlich.

Tipps für eine erfolgreiche Nachrüstung:

  1. Vorbereitung: Informieren Sie sich rechtzeitig über notwendige Vorarbeiten vor dem Einbautermin. Eine gute Planung ist entscheidend, um Verzögerungen und zusätzliche Kosten zu vermeiden.
  2. Reinigung: Bestellen Sie für den Tag des Einbaus das Abfuhrunternehmen, um die Grube zu entleeren und gründlich zu reinigen. Ordern Sie einen Spülwagen, der die Grube von innen mit Wasser reinigen kann! Versuchen Sie bitte nicht, an dieser Stelle Geld zu sparen!
  3. Zugänglichkeit: Je nach System muss die Zufahrt eines schweren LKW möglich sein. Erkundigen Sie sich genau, welcher Platz benötigt wird, damit der Nachrüstung Ihrer Klärgrube nichts im Weg steht.
  4. Stromanschluss: Erkundigen Sie sich rechtzeitig, ob Ihre Kläranlage (beziehungsweise ein möglicherweise vorhandener Steuerschrank) Strom braucht. Falls der nötige Stromanschluss noch nicht vorhanden ist, müssen Sie diesen im Vorfeld legen lassen.
  5. Wasserführung: Beachten Sie: Regenwasser darf erst nach der Kläranlage mit dem Abwasser zusammengeführt werden. (In eine Verrieselung darf in der Regel gar kein Regenwasser eingeleitet werden.)
  6. Raumbedarf: Prüfen Sie gleich zu Beginn, ob genug Platz für die Bauarbeiten vorhanden ist. Dabei ist wichtig zu wissen: Von der Unterkante des Abwasserrohres muss die Kläranlage meist noch etwa zwei bis drei Meter tiefer eingegraben werden. (Das ist je nach Behälter ein wenig unterschiedlich.) Kommt das Abwasser zum Beispiel auf Kellertiefe heraus, müssen Sie zwei bis drei Meter unter die Kellersohle graben. Die Seitenbereiche müssen dabei ausreichend angeböscht werden, damit die Baugrube nicht zufallen kann. Abhängig vom Erdreich sollte der Böschungswinkel zwischen 30 und 60 Grad betragen. Sie brauchen also zu den Seiten hin noch deutlich mehr Platz als die Kläranlage später. Ist dieser Platz vorhanden?
  7. Barzahlungsrabatt: Es kann sich lohnen, nach einem Barzahlungsrabatt zu fragen. Die letzte Möglichkeit dafür ist das Einbaudatum. Fragen Sie einfach den Monteur, ob Sie vom Rechnungsbetrag zwei oder drei Prozent abziehen dürfen, wenn Sie sofort bar bezahlen. Oft ist dies möglich. Lassen Sie sich den Erhalt des Geldes aber unbedingt schriftlich bestätigen!

Hier: Weitere Informationen zur Nachrüstung von Kleinkläranlagen.

3. Wie funktioniert die Wartung vollbiologischer Kleinkläranlagen?

Kleinkläranlagen müssen in der Regel zwei mal im Jahr gewartet werden. Kontrollen und Wartungen sind nötig und vorgeschrieben, um die Reinigungsleistung der Anlage zu sichern und zu bestätigen. Schließlich gelangt das gereinigte Abwasser in ein natürliches Gewässer oder das Grundwasser und diese sollen nicht mit Dreckwasser belastet werden. Die Wartung beinhaltet: 

  • Eine Überprüfung der Technik vor Ort
  • Entnahme einer Wasserprobe 
  • Analyse der Wasserprobe im Labor

Bei Bedarf tauscht man jetzt auch Ersatzteile aus. Im Labor wird dann untersucht, wie gut die Klärstufe das Abwasser nun tatsächlich gereinigt hat. Diese Daten und die Wartungsprotokolle werden Ihnen zur Verfügung gestellt. Außerdem bekommt auch die zuständige Behörde (in den meisten Fällen die Untere Wasserbehörde Ihres Kreises) diese Unterlagen.

Im Allgemeinen sind die Anforderungen an die Reinigungsleistung einer Kleinkläranlage nicht so hoch wie bei den großen kommunalen Anlagen. Die behördlichen Grenzwerte müssen aber natürlich eingehalten werden. Bei ausreichender Bemessung und guter Wartung gelingt das üblicherweise auch gut.

Weiterführende Informationen zur Wartung und Wartungsprotokoll von Kleinkläranlagen finden Sie hier.

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FAQ - Häufig gestellte Fragen in Kürze

Wer benötigt eine Kleinkläranlage?

Normalerweise werden Grundstücke an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen. Manchmal ist das jedoch technisch oder aus Kostengründen nicht möglich. In solchen Fällen können und müssen Einzelhäuser, kleine Siedlungen, Schutzhütten oder Gasthäuser eine Kleinkläranlage nutzen, um das anfallende Abwasser zu reinigen.

Was bedeutet 'Nachrüstung' bei Kleinkläranlagen?

Falls Sie bereits ein Dreikammersystem besitzen, in dem das Abwasser gesammelt wird, kann dieses mithilfe eines Nachrüstsatzes in eine vollbiologische Kleinkläranlage umgebaut werden. Dies spart Geld für einen neuen Behälter. So können Sie mit einem Nachrüstsatz aus Ihrer Sammelgrube beziehungsweise Ausfaulgrube eine vollbiologische Kleinkläranlage machen.

Wie teuer ist eine Hauskläranlage?

Bei kleinen Anlagen für zwei bis vier Personen kann man mit etwa 3000 bis 3500 € rechnen. Es kann aber große Unterschiede geben. Die Kosten richten sich nach verschiedenen Faktoren:

  1. Wie viele Einwohner gibt es im Haus, wie groß muss die Anlage also sein?
  2. Kann eine bestehende Grube nachgerüstet werden oder muss eine neue angelegt werden?
  3. Steht das Grundstück zum Beispiel in einem Umweltschutzgebiet und muss deshalb höheren Anforderungen genügen?
  4. Wie aufwendig sind die notwendigen Bauarbeiten vor Ort? Wie zugänglich ist das Grundstück?
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