Hartes, also kalkreiches, Wasser bringt viele Nachteile mit sich. Deshalb wünschen sich viele Hausbesitzer eine Möglichkeit, ihr Wasser zu entkalken. Eine Wasserenthärtungsanlage kann diesen Wunsch unter Umständen erfüllen. Doch um zu entscheiden, ob eine solche Anlage für Sie geeignet ist, müssen Sie zunächst einiges an Hintergrundwissen haben:
Wofür braucht man eine Wasserenthärtungsanlage? Wie funktioniert sie und welche Funktionsweisen gibt es? Welches System ist das beste und von welchen sollte ich lieber die Finger lassen? Kann man eine Entkalkungsanlage selbst einbauen? Was sollte ich beim Kauf beachten? Und was muss ich zur Kleinkläranlage" >Wartung meiner Anlage wissen? Diese und viele weitere Fragen rund um die Wasserenthärtung beantworten wir in diesem Ratgeber.
1. Ist eine Wasserenthärtungsanlage für mich das Richtige?
In diesem Kapitel erfahren Sie, was der Härtegrad von Wasser bedeutet, ab wann eine Wasserenthärtungsanlage sinnvoll ist und welche Vor- und Nachteile sie bietet.
Vorab - Definition und Begriffserklärung:
Von „hartem Wasser“ spricht man, wenn sich viele kalkbildende Stoffe im Wasser befinden (siehe unten). Eine Wasserenthärtungsanlage oder auch Entkalkungsanlage sorgt dafür, dass dieser Kalk aus dem Wasser entfernt oder in eine weniger schädliche Form umgewandelt wird. Wir verwenden diese Begriffe gleichwertig:
- Wasserenthärtungsanlage
- Enthärtungsanlage
- Entkalkungsanlage
- Wasserentkalker
- Kalkschutzanlage
1.1. Was bedeutet der Härtegrad von Wasser?
Leitungswasser gilt als „hart“, wenn viele Calcium- und Magnesiumverbindungen darin enthalten sind. Diese fallen als Kalk aus und werden zum Beispiel in Form von weißen Rändern auf den Badarmaturen und Fliesen oder als weiße Kruste im Wasserkocher sichtbar. Übrigens: Kalk bildet sich nur bei warmem oder heißem Wasser. Ohne Erhitzung entstehen auch keine Kalkränder etc.
Gemessen wird der Kalkgehalt in Deutschland in der Maßeinheit „Grad deutscher Härte (°dH)“. Außerdem spricht man von den Härtegraden I bis III beziehungsweise von weichem, mittlerem und hartem Wasser:
- Weiches Wasser enthält pro Liter 0 bis 1,5 Millimol Calciumcarbonat und hat damit 0 bis 8,4 °dH oder den Härtebereich I.
- Wasser mit 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter und 8,5 bis 14°dH gilt als mittelhart.
- Und bei mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat und mehr als 14 °dH spricht man von hartem Wasser.
Bis 2007 gab es noch die Einstufung „sehr hartes Wasser“ bei über 3,8 Millimol und über 21,3 °dH. Diese Abstufung macht man heute offiziell nicht mehr, viele Wasserwerke geben sie aber trotzdem noch an.
Diese Einteilung gilt für Deutschland, in anderen Ländern werden die Härtegrade teilweise anders bestimmt und eingeteilt.
1.2. Woher weiß ich, wie hart mein Wasser ist?
Um herauszufinden, welche Härte Ihr Leitungswasser hat, wenden Sie sich am besten an Ihre Gemeinde oder Ihr Wasserwerk. Viele Gemeinden veröffentlichen diese Daten auch auf ihrer Homepage oder im Gemeindeblatt. Außerdem finden Sie Informationen zur Wasserhärte für viele Städte auch im Internet, zum Beispiel hier (https://www.wasserhaerte.net/) oder hier (www.wasserhärte-deutschland.de). Meistens werden die „Grad deutscher Härte (°dH)“ angegeben und zusätzlich die Info, ob das Wasser weich, mittelhart oder hart ist.
1.3. Ist hartes Wasser schädlich?
Gesundheitsschädliche Auswirkungen hat Kalk im Wasser nicht. Im Gegenteil: Hartes Wasser ist reich an Calcium und Magnesium, beides Stoffe, die der menschliche Körper dringend braucht. Allerdings hat hartes Wasser verschiedene unangenehme Folgen:
- Es entstehen leicht kalkige Ränder an den Fliesen oder Armaturen. Diese schaden dem Material zwar nicht direkt, sind aber unschön und teilweise schwierig zu entfernen.
- Wasserhähne und Duschköpfe setzen sich leicht mit Kalk zu.
- Wasserkocher, Kaffeemaschinen und andere Geräte müssen häufiger entkalkt werden.
- In Waschmaschinen und anderen Geräten können sich Kalkablagerungen bilden, die schließlich die Geräte beschädigen können.
- Je härter das Wasser ist, umso mehr Wasch- und Geschirrspülmittel müssen Sie verwenden, um eine ausreichende Reinigungskraft zu erhalten.
- Beim Haarewaschen fühlt sich weiches Wasser angenehmer an. Hartes Wasser kann die Haare trockener und stumpfer wirken lassen.
- Auch Wäsche fühlt sich härter an, wenn sie mit kalkreichem Wasser gewaschen wird. Außerdem sind Farben und Fasern nicht so langlebig wie bei weichem Wasser.
- Tee und Kaffee können ihr Aroma in hartem Wasser nicht so gut entfalten.
1.4. Ab welcher Wasserhärte empfiehlt sich eine Entkalkungsanlage?
Wenn Sie hartes Wasser zu Hause haben (ab 14°dH), ist eine Wasserenthärtungsanlage zu empfehlen. Je höher der Wert Ihres Wassers ist, umso sinnvoller ist die Anlage. Auch bei mittelhartem Wasser bringt sie schon viele Vorteile, wägen Sie ab, ob für Sie die Vor- oder die Nachteile überwiegen. Bei weichem Wasser ist eine Entkalkungsanlage normalerweise nicht notwendig.
Übrigens: Manchmal werden Entkalkungs- und Filtergeräte dadurch beworben, dass sie wichtig für die Hygiene und die Gesundheit seien. Das stimmt in den meisten Fällen nicht: Das Trinkwasser in Deutschland hat hervorragende Qualität und ist oft sogar gesünder als Wasser in Flaschen. Horrorszenarien über Gesundheitsgefahren sollen Sie oft nur dazu bringen, Geld in eine Anlage zu investieren, die vielleicht gar nicht nötig wäre. Lassen Sie sich nicht verunsichern!
1.5. Welche Vorteile bringt eine Wasserenthärtungsanlage?
Eine Wasserenthärtungsanlage sorgt dafür, dass das Wasser weniger Kalk enthält, also weicher ist. Dadurch erhalten Sie alle Vorteile von weichem Wasser:
- Sie müssen weniger häufig Kalkränder in Bad und Küche entfernen und Ihre Geräte seltener entkalken. Das spart Zeit und Geld.
- Wasserhähne und Duschköpfe verstopfen nicht mehr so leicht.
- Sie kommen mit weniger Spül- und Waschmittel aus und brauchen außerdem weniger Reinigungsmittel zum Putzen. Dadurch sparen Sie Geld und schützen die Umwelt.
- Kleidung, die mit weichem Wasser gewaschen wird, fühlt sich weicher an und die Farben halten länger.
- Sie schützen Ihre Haushaltsgeräte vor Beschädigungen. Außerdem brauchen diese weniger Strom, wenn sich keine Kalkablagerungen auf den Heizstäben oder anderen Teilen befinden.
- Sie heizen energieeffizienter, wenn sich weniger Kalk in Ihrem Heizungssystem ablagert.
- Ihre Haare und Ihre Haut fühlen sich nach dem Waschen angenehmer an.
- Kaffee und Tee schmecken aromatischer, wenn sie mit weichem Wasser gekocht werden.
- Sie schützen Ihre Wasserrohre vor Kalkablagerungen. Dadurch haben sie eine deutlich höhere Lebensdauer.
- Auch Ihre Zimmerpflanzen lieben weiches Wasser und bedanken sich mit besserem Wachstum.
1.6. Welche Nachteile bringt eine Wasserenthärtungsanlage?
Keine Vorteile ohne Nachteile … Das gilt natürlich auch bei der Wasserentkalkung. Diese Aspekte sollten Sie bedenken:
- Wenn Wasser komplett enthärtet wird, fehlen Calcium und Magnesium im Wasser. Diese müssen dann vermehrt über andere Lebensmittel zugeführt werden, was jedoch normalerweise kein Problem darstellt.
- Bei zu starker Enthärtung werden außerdem Silikate und Phosphate nicht mehr ausreichend gelöst. Diese können dann in manchen Fällen Oberflächenmaterialien oder Rohrleitungen angreifen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, lässt sich der gewünschte Härtegrad des Wassers bei den meisten Anlagen einstellen. Als ideal gilt eine Härte von 4 bis 8,4 °dH.
Weitere Nachteile von Entkalkungsanlagen sind:
- Sie kommen meist nur für Hausbesitzer infrage, weil sie direkt am Wasseranschluss angebracht werden. (Es gibt jedoch auch kleinere Modelle, die unter der Spüle angebracht werden. Bei diesen müssen Sie jedoch auf viele Vorteile der Entkalkung verzichten.)
- Die Anlage braucht je nach Modell mehr oder weniger viel Platz, und zwar in der Nähe der Wasseruhr.
- Die Anschaffungskosten und die Kosten für die Montage einer Wasserentkalkeranlage können relativ hoch sein.
- Auch auf Dauer brauchen Sie je nach Modell immer wieder Reinigungsmittel oder Regeneriersalze und müssen die Anlage warten (lassen). Das kostet Geld und kann darüber hinaus die Umwelt belasten.
- Manche Geräte erhöhen die Gefahr einer mikrobiologischen Belastung des Wassers. Wenn die Anlage falsch eingestellt ist oder nicht ausreichend gewartet wird, kann es im schlimmsten Fall zu einer Vermehrung von krank machenden Legionellen kommen.
- Der Geschmack des Wassers verändert sich durch die Entkalkung leicht. Viele Menschen empfinden ihn danach als besser, aber das ist natürlich Geschmackssache und kann bei Ihnen anders sein.
2. Welche Enthärtungsanlagen gibt es und welche ist die beste?
Eine Enthärtungsanlage wird direkt an den Wasseranschluss in der Nähe der Wasseruhr angebracht. Das Wasser fließt dann zunächst durch das Gerät und wird dort gefiltert oder anderweitig behandelt, um den Kalk zu entfernen. Von dort aus fließt das Wasser wie gewohnt durch die Rohre genau dahin, wo es gebraucht wird.
Die Entkalkung folgt nach unterschiedlichen Prinzipien:
2.1. Entkalkung mit Ionentausch-Anlagen
Besonders oft verkauft werden Ionentausch-Anlagen. Sie verwenden ein einfaches chemisches Verfahren, das die Calcium- und Magnesium-Ionen gegen Natrium-Ionen ersetzt.
Dazu fließt das Wasser durch einen Filter aus Ionentausch-Harzen mit Natrium-Ionen. Hier bleiben – vereinfacht gesagt – die Calcium- und Magnesium-Ionen hängen, während das Natrium ins Wasser übergeht. Wenn die Natrium-Ionen aufgebraucht sind, ist die Entkalkungsleistung zunächst erschöpft. Der Filter muss dann mit einer Natriumlösung durchgespült und werden. Dabei reichert sich das Material wieder mit Natrium an, gleichzeitig werden die abgelagerten Kalzium-Ionen ins Abwasser geleitet.
Dieses Durchspülen (Regeneration genannt) macht das Gerät normalerweise automatisch, ohne Ihr Zutun. Je nach Gerät und Wasserverbrauch ist die Regeneration alle ein bis vier Tage nötig. Sie müssen nur darauf achten, dass sich immer genügend Regeneriersalz im Gerät befindet.
Ionentausch-Anlagen gibt es in einfacher oder in Doppelkammer-Ausführung (auch Duplex genannt). Beim Doppelkammersystem stehen zwei identische Enthärtungsmodule nebeneinander, häufig sogar unsichtbar in einem gemeinsamen Gehäuse. Während sich eines der Module regeneriert, übernimmt das andere die Arbeit. Auf diese Weise haben Sie rund um die Uhr entkalktes Wasser, auch dann, wenn ein Teil der Anlage regeneriert werden muss. Für den Hausgebrauch ist das jedoch nur in seltenen Fällen nötig und sinnvoll. Die Regeneration findet ohnehin in Zeiten mit wenig Wasserverbrauch statt, also üblicherweise in der Nacht.
Übrigens: In Spülmaschinen ist eine kleine Ionentausch-Enthärtungsanlage eingebaut, damit es nicht zu Kalkablagerungen und Trübungen auf den Gläsern kommt. Auch diese Anlagen verlieren irgendwann ihre Wirkung, wenn das Natrium aufgebraucht ist. Deshalb müssen Sie hin und wieder Ihrer Spülmaschine Regeneriersalz zugeben. Was dort im Kleinen passiert, ist die gleiche Funktionsweise wie die einer Entkalkungsanlage im Haus.
2.2. Entkalkung mit Umkehrosmose
Umkehrosmose-Anlagen werden meist nicht an das komplette Wassernetz angebaut, sondern an eine einzige Ausgabestelle, zum Beispiel unter der Spüle.
Das Wasser wird bei dieser Funktionsweise unter hohem Druck durch eine Membran gepresst. Diese lässt größere Moleküle nicht durch, und zu diesen gehören auch die kalkbildenden Moleküle von Magnesium und Calcium. Allerdings muss die Membran immer wieder durchgespült werden, damit sie nicht verstopft. Das sorgt für einen sehr hohen Wasserverbrauch der um ein Mehrfaches höher sein kann als das gefilterte Wasser, das Sie so gewinnen können.
Als Faustregel gilt: Für einen Liter entkalktes Wasser müssen Sie drei Liter Trinkwasser investieren. Gleichzeitig sind die Vorteile der Entkalkungsanlage sehr begrenzt, da diese ja nur an einer Ausgabestelle eingesetzt wird. Die meisten Haushaltsgeräte bekommen also weiterhin das ungefilterte, harte Wasser. Und auch auf Ihren Armaturen im Bad wird sich weiterhin Kalk ablagern, denn dort wirkt die Entkalkung ja gar nicht.
Übrigens: Es gibt Systeme, die das Wasser, das für das Spülen des Filters gebraucht wird, weiterverwenden, zum Beispiel für die Toilettenspülung. Auf diese Weise können Sie die Wasserverschwendung eindämmen.
2.3. Physikalische Wasserenthärtung
Während das Ionentausch-Prinzip ein chemisches Verfahren ist, gibt es auch verschiedene Anlagen, die mit physikalischen Methoden arbeiten:
- Bei der magnetischen Wasserenthärtung wird das Wasser an Permanentmagneten vorbeigeleitet, wodurch sich dessen Struktur ändern soll. Dadurch sollen sich Kalkablagerungen nicht mehr so leicht bilden. Allerdings ist diese Methode wissenschaftlich nicht bestätigt und physikalisch auch nicht erklärbar. Die Gefahr, dass Sie ein unwirksames Gerät kaufen, ist deshalb hoch.
- Elektronische Wasserenthärter bestehen aus kleinen Kästchen und isolierten Drähten, die um die Wasserrohre gewickelt werden. Durch ein schwaches Stromnetz soll sich das Wasser ebenfalls so verändern, dass sich kein Kalk mehr absetzt. Auch diese Methode ist jedoch wissenschaftlich nicht bestätigt.
- Bei anderen Modellen fließt das Wasser durch ein Gerät, das Platten mit Wechselspannung enthält. Auch bei dieser Form der elektronischen Wasserenthärtung gibt es keine wissenschaftliche Bestätigung für die Wirksamkeit.
2.4. Wasserenthärtung durch Impfkristalle
Bei dieser Methode werden sogenannte Impfkristalle eingesetzt. Diese Kristalle sind mikroskopisch klein, regen aber die Moleküle von Calcium und Magnesium an, sich daran abzusetzen. Sie bleiben im Wasser, sodass sich die Wasserqualität nicht verändert.
Calcium und Magnesium sind also weiterhin im Wasser enthalten, es wird nichts hinzugefügt oder entnommen. Die Moleküle bilden jedoch keine „Steine“ mehr und setzen sich viel weniger in den Rohren und Geräten ab. Wenn das Wasser verdunstet, bleiben die Calcium- und Magnesiummoleküle in ihrer neuen Form einfach liegen. Sie wirken wie Staub oder Puderzucker und können leicht weggewischt werden.
Festgebackene Krusten oder Kalkränder gibt es auf diese Weise nicht mehr oder zumindest viel weniger.
2.5. Tisch-Wasserfilter
Wenn Sie nur hin und wieder Wasser für Tee oder Kaffee entkalken wollen, dann können Sie auch einen kleinen Tischfilter einsetzen. Diese kleinen Geräte sehen aus wie einfache Kannen, meist aus Plastik. Im Inneren befindet sich ein Filtereinsatz, der ausgewechselt werden kann. Meist enthält er Aktivkohle.
Außerdem ist auch hier sehr häufig ein kleiner Ionentauscher enthalten: Ein Kunstharz tauscht die Moleküle von Magnesium und Calcium gegen Natrium aus. Durch diesen Filter soll das Wasser enthärtet und außerdem von Keimen und anderen Belastungen befreit werden.
Allerdings schneiden die Tischwasserfilter in Tests oft nicht so gut ab, und das hat mehrere Gründe:
- Tischwasserfilter können zur Keimbelastung des Trinkwassers beitragen. Wenn das Wasser zu lange in der Kanne steht, diese nicht ordentlich gereinigt wird oder der Filter zu lange verwendet wird, vermehren sich gesundheitsschädliche Keime. Dann ist das Trinkwasser nach dem Filtern nicht besser, sondern schlechter als vorher …
- Viele Tischwasserfilter erreichen nicht die angegebene Filterkapazität. Es ist nur sehr schwer einzuschätzen, wann ein Filter tatsächlich ausgetauscht werden muss, damit der Tischwasserfilter seine Wirkung behält.
- Durch die Kosten für das regelmäßige Wechseln des Filters steigt der Preis für einen Liter Trinkwasser gewaltig an, und das oft ohne nennenswerten Nutzen.
In den meisten Fällen bringen Tischwasserfilter also nicht allzu viel. Sinnvoll können sie jedoch dann sein, wenn Sie durch zu alte Rohre Metallrückstände im Trinkwasser haben. Allerdings sollten Sie sich in einem solchen Fall auch an Ihren Vermieter wenden: Er muss dafür sorgen, dass das Trinkwasser im Haus seine Qualität behält. Alte Kupfer- oder Bleirohre müssen deshalb ausgetauscht werden. Dann hat sich auch das Problem mit den Metallrückständen normalerweise erledigt.
Übrigens: Wie gut Ihr Trinkwasser aus dem Hahn kommt, können Sie in einem Trinkwasserlabor prüfen lassen. Dort wird es auf Metallrückstände, Mineralien und auch Keime geprüft. Die Kosten für einen Test betragen etwa 20 bis 50 Euro.
2.6. Welche Methode für Wasserenthärtungsanlagen ist die beste?
Welches Gerät für Sie optimal ist, hängt natürlich vor allem von Ihren Gegebenheiten, Zielen und Vorstellungen ab.
Was die physikalischen Methoden angeht, sollten Sie große Vorsicht walten lassen: Die Mechanismen sind wissenschaftlich nicht bestätigt, häufig kann sogar ausgeschlossen werden, dass die Geräte funktionieren. Die Gefahr ist also groß, dass Sie gutes Geld für ein unwirksames Gerät hinauswerfen. Da ist es auch kein großer Trost, dass die Geräte meistens nicht sehr teuer sind und immerhin auch keinen Schaden anrichten.
Die Ionentausch-Technologie ist mit großem Abstand am weitesten verbreitet und ihre Wirksamkeit ist klar bestätigt. Mit dieser Methode erhalten Sie also in jedem Fall ausreichend weiches Wasser. Allerdings haben Ionentauscher auch Nachteile:
- Sie brauchen große Mengen Regeneriersalz. Für ein Einfamilienhaus können fünf bis zehn Kilo oder mehr pro Monat nötig sein. Dieses zusätzliche Salz verursacht Kosten und gelangt außerdem ins Abwasser, wo es zu erhöhter Natriumbelastung führt. (Allerdings ist hierbei zu bedenken, dass Sie dafür jede Menge Wasch- und Spülmittel einsparen und somit das Abwasser weniger belasten.)
- Auch Ihr Trinkwasser enthält nach der Entkalkung mit dem Ionentauscher mehr Natrium. Das Wasser kann dadurch leicht verändert und ein wenig nach Salz schmecken. Wenn Sie sich aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen (zum Beispiel bei Bluthochdruck) natriumarm ernähren sollen, kann das für Sie zum Problem werden. Sprechen Sie in einem solchen Fall mit Ihrem Arzt, ob Sie einen Ionentauscher als Wasserentkalkungsanlage verwenden können und wie hoch der maximale Natriumgehalt des Trinkwassers für Sie sein darf.
- Wichtig ist die regelmäßige Wartung Ihrer Entkalkungsanlage nach den Angaben des Herstellers. Sonst besteht die Gefahr, dass sich im Gerät gesundheitsschädliche Keime vermehren, die dann ins Trinkwasser geraten.
Wenn es Ihnen nur darum geht, Ihren Kaffee und Tee mit weicherem Wasser zu kochen, dann ist auch eine Entkalkungsanlage mit Umkehrosmose eine gute Alternative.
Diese Geräte sind üblicherweise deutlich kleiner und eignen sich vor allem für den Einbau unter der Spüle. Dadurch kommen Sie natürlich nicht in den Genuss aller Vorteile von weichem Wasser. Wenn Ihnen das genügt, kann eine solche Anlage für Sie gut sein. Überlegen Sie dann allerdings, ob Sie das Wasser vom Spülen des Siebes an anderer Stelle im Haus weiterverwenden können. Auch bei diesen Modellen sollten Sie auf regelmäßige Reinigung und Wartung achten, damit sich keine Keime vermehren können.
Auch die Methode mit den Impfkristallen ist eine mögliche Alternative. Bisher werden allerdings noch nicht allzu viele Modelle mit dieser Technik angeboten.
Lassen Sie sich am besten im Fachhandel beraten, welche Methode und welches Modell für Sie am ehesten infrage kommt. Dort berät man Sie auch über die benötigte Leistung Ihrer geplanten Anlage.
3. Was kostet eine Entkalkungsanlage?
Die Kosten für eine Wasserenthärtungsanlage können sehr unterschiedlich sein und hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Wie groß ist das Haus, das versorgt werden soll?
- Wie viel Wasser verbrauchen Sie im Jahr?
- Wie hart ist das Wasser bei Ihnen?
- Und wie weich wollen Sie es haben?
- Welche Technik wählen Sie?
- Nutzen Sie ein Gerät für das ganze Haus oder genügt Ihnen ein System unter der Spüle?
Die genannten Summen können deshalb immer nur Richtwerte sein.
3.1. Kosten für die Anschaffung eine Wasserenthärtungsanlage
Als grobe Orientierung können Sie diese Preise nutzen:
Wasserenthärtungsanlage mit | Kosten | Infos |
---|---|---|
Ionentauscher | 800 bis 2500 € | Hinzu kommen die Kosten für den Einbau sowie laufende Kosten für Strom und für das Regeneriersalz (siehe unten). |
Impfkristalle | 800 bis 2500 € | |
Osmosefilter | 200 bis 600 € | Hier ist der Wasserverbrauch höher, weil viel Wasser zum Spülen des Filters gebraucht wird. Erkundigen Sie sich, wie Sie das Spülwasser weiterverwenden können, um Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. |
3.2. Betriebskosten einer Entkalkungsanlage
Entkalkungsanlagen mit Ionentauschertechnologie brauchen regelmäßig Regeneriersalz, um zu funktionieren. Rechnen Sie dafür mit Kosten von etwa fünf bis sieben Euro im Monat.
Erkundigen Sie sich außerdem, wie hoch der Stromverbrauch Ihrer Anlage ist und ob regelmäßige Wartungen durch die Fachfirma nötig sind. Diese kosten häufig zwischen 100 und 200 Euro im Jahr, teilweise auch mehr.
3.3. Wo kann ich eine Wasserenthärtungsanlage kaufen?
TIPP: Suchen Sie in unserem Angebot nach der passenden Wasserenthärtungsanlage
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, Wasserentkalungsanlagen zu kaufen:
- bei einer regionalen Fachfirma
- im Baumarkt
- im Internet
Bei einer regionalen Fachfirma haben Sie den großen Vorteil, dass Sie persönlich beraten werden und die Firma normalerweise auch gleich den Einbau übernimmt. Allerdings sind hier die Preise meist am teuersten. Etwas günstiger kommen Sie vielleicht im Baumarkt weg. Dafür ist hier die Beratung meist nicht so umfassend und Sie müssen den Einbau in den meisten Fällen selbst organisieren.
Im Internet haben Sie natürlich die größte Auswahl und können außerdem auf Kundenbewertungen zurückgreifen. Meist sind die Preise hier ein ganzes Stück niedriger als im Laden vor Ort. Und: Bei allen Käufen im Internet gilt ein 14-tägiges Rückgaberecht ohne Angabe von Gründen. Allerdings haben Sie hier meist keinen direkten Ansprechpartner und müssen sich zu Hause selbst um den Einbau kümmern. Wenn Sie hierfür einen Handwerker beauftragen, kann das die Preisersparnis zunichte machen.
Übrigens: Die Hersteller selbst verkaufen meist nicht an Endkunden. Sie müssen die Geräte also entweder über den Onlinehandel eines Versandhauses (zum Beispiel Amazon) beziehen oder einen Handwerker beauftragen.
4. Gibt es Tests zu Wasserenthärtungsanlagen?
Wer viel Geld für eine Enthärtungsanlage ausgibt, möchte natürlich die beste Wahl treffen. Tests und Kundenbewertungen können dabei helfen.
4.1. Gibt es die „beste Wasserenthärtungsanlage“?
Natürlich gibt es bessere und schlechtere Anlagen. Aber die eine, beste Enthärtungsanlage werden Sie nicht finden. Der Grund: Je nach Ihren Gegebenheiten und Vorstellungen können ganz unterschiedliche Anlagen für Sie geeignet sein. Es gibt also nicht die beste Wasserenthärtungsanlage generell, aber vielleicht die beste Wasserenthärtungsanlage für Sie!
Tests und Kundenbewertungen, zum Beispiel auf Amazon, können Ihnen helfen, diese zu finden. Außerdem können Sie sich natürlich im Fachhandel beraten lassen, um Ihre optimale Lösung zu finden.
4.2. Entkalkungsanlagen: Tests bei Stiftung Warentest
Viele Menschen schauen zunächst bei der Stiftung Warentest nach, wenn sie die besten Geräte oder Produkte herausfinden wollen. Hier gibt es auch verschiedene Tests zu Wasserentkalkern, allerdings liegen diese schon länger zurück.
Der letzte Test für physikalische Wasserbehandler fand zum Beispiel im Jahr 2000 statt. Damals fielen fast alle Geräte komplett durch und wurden mit „Mangelhaft“ bewertet. Allerdings sind in den letzten Jahren natürlich viele Geräte hinzugekommen, sodass dieser Test nur noch bedingt aussagekräftig ist.
4.3. Weitere Tests für Entkalkungsanlagen im Netz
Sie finden im Internet viele verschiedene Tests und Vergleiche für Entkalkungsanlagen. Viele von ihnen können nützliche Informationen bieten, gerade wenn es um den direkten Vergleich verschiedener Geräte geht.
Bedenken Sie allerdings, dass es sich sehr häufig nicht um neutrale Tests handelt. In vielen Fällen wurden nur ganz bestimmte Geräte verglichen, mit dem Ziel, bestimmte Vertragspartner zu bewerben.
Das gilt natürlich nicht immer, aber behalten Sie diese Möglichkeit im Hinterkopf und erkundigen Sie sich über die Bedingungen des Tests, bevor Sie sich auf dessen Ergebnisse verlassen.
4.4. Erfahrungen mit Wasserenthärtungsverfahren
Sehr hilfreich können Kundenbewertungen sein, zum Beispiel bei Amazon. Hier können Sie lesen, welche konkreten Erfahrungen andere Nutzer mit den jeweiligen Anlagen gemacht haben, welche Probleme aufgetreten sind und wie gut die Geräte funktioniert haben. Blind verlassen sollten Sie sich allerdings auch auf diese Bewertungen nicht. Manchmal sind auch hier gekaufte Fünf-Sterne-Bewertungen dabei, die der Werbung dienen und gar nicht von echten Kunden stammen.
Trotzdem: Eine Tendenz und ein Gefühl für Vor- und Nachteile verschiedener Geräte können Sie auf diese Weise fast immer bekommen. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn Sie zwischen zwei oder drei verschiedenen Modellen schwanken und Hilfe für Ihre letztendliche Entscheidung bekommen wollen. Natürlich können Sie später auch Ihre eigenen Erfahrungen zur Verfügung stellen, um anderen Kunden zu helfen.
5. Diese Fragen sollten Sie sich vor dem Kauf einer Wasserenthärtungsanlage stellen:
Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, beantworten Sie sich diese Fragen:
- Wie hart ist mein Wasser überhaupt? Je härter das Wasser ist, umso sinnvoller ist eine Entkalkungsanlage. Wenn Sie weiches Wasser haben, ist sie normalerweise überflüssig. Bei mittlerer Härte sollten Sie Vor- und Nachteile gut abwägen. Bei hartem Wasser kann die Anlage große Vorteile bringen.
- Wie viel Wasser brauche ich täglich? Etwa 120 Liter Wasser pro Tag sind der Durchschnittswert in Deutschland. Je nach Gewohnheiten kann der eigene Wasserverbrauch jedoch deutlich darüber oder darunter liegen. Ermitteln Sie Ihren Wasserverbrauch, um die benötigte Leistung Ihres Gerätes richtig einzuschätzen.
- Will ich eine Enthärtungsanlage für das ganze Haus oder reicht mir die Enthärtung am Wasserhahn in der Küche aus? Diese Frage ist ganz entscheidend für die Wahl des Systems. Die vollen Vorteile der Entkalkung (zum Beispiel Schutz der Elektrogeräte, weniger Verbrauch von Wasch- und Spülmittel, keine Ablagerungen an den Armaturen etc.) erreichen Sie natürlich nur bei einer Entkalkungsanlage, die das ganze Haus versorgt.
- Welches System möchte ich anwenden? Am weitesten verbreitet sind Ionentausch-Anlagen. Bei dieser Funktionsweise können Sie sich darauf verlassen, dass das Wasser tatsächlich entkalkt ist. Es kommen aber auch andere Systeme infrage, zum Beispiel ein Osmosefilter oder ein Gerät, das mit Impfkristallen arbeitet. Fallen Sie jedoch nicht auf esoterische und unwissenschaftliche Verfahren herein!
- Brauche ich eine Anlage mit einer oder zwei Säulen? Für Normalverbraucher reicht normalerweise eine einfache Anlage aus. Duplexanlagen sind dann sinnvoll, wenn es Ihnen wichtig ist, dass Sie rund um die Uhr weiches Wasser zur Verfügung haben. Dann springt die zweite Säule an, wenn die erste sich gerade regeneriert. Sinnvoll kann das zum Beispiel sein, wenn Sie im Schichtbetrieb arbeiten und daher zu ganz unterschiedlichen Tageszeiten duschen oder kochen wollen.
- Wo möchte ich die Entkalkungsanlage kaufen? Beim Kauf in einer Fachfirma vor Ort ist meist die Beratung besonders gut und der Einbau wird miterledigt. Im Internet können Sie dafür auf günstigere Preise hoffen und die Bewertungen anderer Kunden lesen.
- Welches Zubehör ist beim Kauf meiner Anlage enthalten? Erkundigen Sie sich vorher genau, welche Montagematerialien und welches weitere Zubehör Sie brauchen, um Ihre Anlage in Betrieb zu nehmen. Sind diese Materialien im Kauf enthalten oder müssen Sie extra erworben werden? Das kann einen deutlichen Unterschied im Preis machen. Womöglich ist ein Angebot gar nicht so günstig, wie es auf den ersten Blick aussah, wenn Sie das nötige Zubehör mit einrechnen …
6. Rechtliche Vorgaben zu Wasserenthärtungsanlagen
Bevor Sie eine Wasserentkalkungsanlage einbauen, sollten Sie sich in Ihrer Gemeinde erkundigen, ob Sie spezielle Vorgaben beachten müssen. Relevant kann das vor allem deshalb werden, weil Sie durch die Nutzung eines Ionentauschers salzhaltiges Wasser in die Kanalisation abführen. In den meisten Fällen gibt es hier jedoch keine Probleme. Um Ihr Trinkwasser sauber und keimfrei zu halten, sollten Sie jedoch die empfohlenen Wartungsintervalle genau einhalten.
Generell gilt, dass die Anlagen bestimmte Vorgaben erfüllen müssen: Sie brauchen einen Feinfilter mit 50 Mikron, einen minimalen Fließdruck von 2 bar und einen Betriebsdruck zwischen 2 und 8 bar. Alle in Deutschland zugelassenen Anlagen erfüllen diese Anforderungen. Es kann jedoch gerade beim Kauf im Internet nicht schaden, hier genauer nachzufragen, ob die geltenden Vorschriften eingehalten werden.
Viele Gemeinden fordern außerdem einen Bodenablauf im Installationsraum. Die notwendige Steckdose für den Stromanschluss muss nahe am Gerät liegen. Häufig ist eine Entfernung von einem Meter oder 1,20 Meter vorgeschrieben. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welche Vorgaben gelten.
7. Einbau einer Enthärtungsanlage
Kann man eine Entkalkungsanlage selbst einbauen oder sollte dazu eine Fachfirma kommen? Das kommt darauf an …
7.1. Kann ich eine Wasserenthärtungsanlage selbst einbauen?
Viele Anlagen sind so unkompliziert gestaltet, dass sie auch von Laien eingebaut werden können. Allerdings müssen Sie dazu natürlich einen Anschluss an die Wasserleitung legen. Das sollten Sie nur dann tun, wenn Sie handwerkliche Erfahrung haben und genau wissen, worauf es bei diesen Arbeiten ankommt. Sonst kann es in der Folge zu Undichtigkeiten und Wasserschäden kommen.
Wichtig ist, dass Sie die Anweisungen in der Anleitung genau befolgen und sehr sorgfältig arbeiten. Fragen Sie im Zweifel lieber einmal zu viel als zu wenig beim Support nach, den die meisten Hersteller anbieten. Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie die Anlage lieber vom Profi einbauen.
7.2. Tipps zum Einbau durch eine Fachfirma
Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie eine Fachfirma oder einen Klempner mit der Installation der Anlage beauftragen. Dann können Sie außerdem bei eventuell auftretenden Problemen die Firma zur Verantwortung ziehen oder Nachbesserung verlangen.
Sie können die Grundeinstellungen des Geräts selbst vornehmen oder ebenfalls von der Fachfirma vornehmen lassen. Fast immer gibt es ein Display mit Tasten. Dort geben Sie den Härtegrad Ihres Leitungswassers ein (Informationen bekommen Sie von der Gemeinde oder Ihrem Wasserwerk) und entscheiden außerdem, welchen Härtegrad das Wasser nach dem Durchlaufen der Anlage haben soll. Eine gewisse Resthärte ist sinnvoll, um Strom zu sparen und nicht zu viele wertvolle Mineralien aus dem Trinkwasser zu verlieren.
Außerdem können Sie am Display den notwendigen Regenerationszyklus und die dafür vorgesehenen Zeiten einstellen. Duplexsysteme schalten auf das zweite Gerät um, während sich eines regeneriert. Einfache Geräte nutzen stattdessen Ruhezeiten für die Regeneration, zum Beispiel die Nacht. Viele Geräte lassen sich auch per App umstellen.
7.3. Welcher Ort eignet sich zum Einbau der Anlage?
Wasserenthärtungssysteme für das ganze Haus werden in der Nähe der Wasseruhr eingebaut, also meistens im Keller oder im Hauswirtschaftsraum. Wichtig ist, dass der Aufstellort frostsicher ist und dort keine Chemikalien, Lösungsmittel oder Farbstoffe gelagert sind. Die Temperatur im Raum sollte 25 Grad nicht übersteigen, wenn das Wasser später als Trinkwasser dienen soll.
Im industriellen Bereich, in dem das Wasser nur für technische Anwendungen genutzt wird, sind auch Temperaturen bis 40 Grad kein Problem. Manche Geräte halten auch höhere Temperaturen aus, fragen Sie im Zweifel also beim Hersteller nach. Meist muss ein Trinkwasserfilter vor die Anlage geschaltet werden, teilweise ist auch ein Druckminderer nötig.
Außerdem brauchen Sie einen Stromanschluss in der direkten Nähe und einen Kanalanschluss zur Ableitung des Regenerierwassers. Wichtig ist außerdem ein Bodenablauf im Aufstellraum oder ein spezielles Sicherheitssystem, um Wasserschäden zu verhindern.
8. Was muss man zum Betrieb einer Wasserenthärtungsanlage wissen?
Je besser Sie über den Betrieb Ihrer Anlage Bescheid wissen, umso besser ist das Ergebnis und die Wasserqualität. Das sind die wichtigsten Fakten:
8.1. Die Regenerierung einer Ionentauscher-Anlage
Wichtig für den Betrieb einer Ionentauscher-Anlage ist, dass diese sich regelmäßig regenerieren kann. Bei der Regeneration wird das Tauscherharz mit einer Salzlösung gespült. Dabei gibt das Harz die aufgenommenen Magnesium- und Calcium-Ionen wieder ab und lädt sich mit Natrium-Ionen auf. Das Spülwasser, das bei der Regeneration entsteht, wird direkt ins Abwasser geleitet.
All das geschieht normalerweise voll automatisch, sodass Sie gar nichts weiter unternehmen müssen. Sie legen nur fest, wann die Regenerierung stattfinden soll. Dafür gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten:
- Die Regeneration beginnt immer dann, wenn eine bestimmte Menge Wasser enthärtet wurde.
- Die Regeneration beginnt nach einer bestimmten Zeit (zum Beispiel alle zwei oder drei Tage). Spätestens alle vier Tage sollte die Anlage eine Regeneration erzwingen, um die Vermehrung von Keimen zu verhindern.
Die Anlage nutzt dann Ruhezeiten, in denen normalerweise kaum Wasser gebraucht wird, für die Regeneration. Deshalb findet diese häufig nachts statt. Wenn Sie rund um die Uhr weiches Wasser brauchen, dann greifen Sie auf ein Duplex-Modell zurück. In diesen Geräten liegen zwei gleichartige Ionentauscher nebeneinander. Immer dann, wenn sich eines davon regeneriert, schaltet sich das andere zu. Auf diese Weise ist die Anlage immer im Betrieb.
8.2. Salz für das Enthärtungsgerät
Für die Regeneration braucht die Entkalkungsanlage spezielles Regeneriersalz. Sie bekommen es als Zubehör zu Ihrer Anlage oder auch im Baumarkt.
Häufig wird das Salz in Tablettenform in Säcken mit zehn bis 25 Kilo verkauft. Es besteht fast zu 100 Prozent aus reinem Natrium-Chlorid. Die Wasserenthärtungsanlage hat einen Behälter, der mit dem Salz gefüllt wird. Das Gerät löst dann jeweils die Menge Salz auf, die es zur Regeneration braucht.
Wie groß der Salzbehälter ist und wie häufig er nachgefüllt werden muss, ist unterschiedlich. Als grober Richtwert gilt: Pro Monat brauchen Sie für ein Einfamilienhaus etwa fünf bis zehn Kilo Regeneriersalz.
Achten Sie darauf, das Regeneriersalz trocken zu lagern. Wenn es verklumpt, löst es sich auch im Gerät möglicherweise nicht mehr richtig auf.
Vergleichen Sie die Preise für Regeneriersalz. Da gibt es recht große Unterschiede.
Wichtig ist, dass Sie den Behälter für das Salz nicht überfüllen. Meist wird er nur zu etwa drei Vierteln gefüllt. Beachten Sie die Maximallinie, die Sie bei fast jedem Gerät finden.
Achtung: Normales Speisesalz ist für die Verwendung in Ihrer Entkalkungsanlage nicht geeignet, weil es Stoffe enthalten kann, die das Tauscherharz beschädigen können. Davon abgesehen ist Speisesalz auch sehr viel teurer als das Regeneriersalz für Ihre Anlage.
8.3. Die Wartung einer Entkalkungsanlage
Eine Wasserenthärtungsanlage muss regelmäßig gewartet werden, damit sich keine Keime vermehren und damit Sie lange Freude an Ihrem Gerät haben. Die meisten Hersteller empfehlen eine jährliche Wartung. Ist die Anlage schon älter, kann es sinnvoll sein, die Wartungsintervalle zu verkürzen und zwei- bis viermal einen Service kommen zu lassen, um Schäden am Gerät zu verhindern.
Bei manchen Geräten können Sie die Wartung selbst vornehmen, bei anderen muss ein Techniker vorbeikommen und nach dem Rechten sehen. In diesem Fall ist die Wartung natürlich mit Kosten verbunden. Als grobe Orientierung können Sie von 100 bis 200 Euro pro Wartung ausgehen.
Erkundigen Sie sich vor dem Kauf danach, wie häufig ein Techniker vorbeikommen muss und wie teuer die einzelnen Besuche sind.
8.4. Welche Wasserhärte sollte ich einstellen?
Theoretisch können viele Entkalkungsanlagen fast komplett kalkfreies Wasser herstellen. Das ist jedoch völlig unnötig und braucht unnötig viel Strom und Regeneriersalz. Außerdem kann es bei einem zu niedrigen Kalkgehalt passieren, dass sich Seifen und Reinigungsmittel nicht mehr richtig lösen und dass Rohre angegriffen werden.
Stellen Sie deshalb Ihre Wasserhärte nicht zu niedrig ein. Als optimal gilt häufig eine Wasserhärte von 4 und 8,4 °dH.
Probieren Sie zunächst einen höheren Härtegrad in diesem Bereich aus und prüfen Sie, wie Ihnen das Ergebnis gefällt. Wenn sich immer noch zu viele Kalkränder zeigen, können Sie die Härte noch ein bisschen niedriger einstellen. Sie können es aber auch ruhig mit einem etwas höheren Härtegrad versuchen, um Strom und Salz zu sparen.
Generell gilt: Achten Sie auf den Natriumgehalt in Ihrem Wasser: Je niedriger Sie die Wasserhärte einstellen, umso mehr Salz wird gebraucht. Das bedeutet auch, dass der Natriumgehalt in Ihrem Trinkwasser ansteigt, je weicher das Wasser wird.
Als Richtwert gilt: Ein Grad deutscher Härte weniger bringt etwa 8 mg mehr Natrium pro Liter Wasser. Insgesamt sollte Trinkwasser in Deutschland nicht mehr als 200 mg Natrium pro Liter enthalten. Ob Sie diesen Grenzwert überschreiten, hängt vor allem davon ab, wie natriumreich das Wasser schon vor der Enthärtung ist. Diese Information bekommen Sie von Ihrem Wasserwerk oder Ihrer Gemeinde. Dort erfahren Sie auch, wie hart das Wasser ist. Mit diesen Daten und der Produktanleitung Ihres Gerätes können Sie den Natriumgehalt Ihres entkalkten Wassers berechnen und damit auch die optimale Wasserhärte ermitteln.
Wichtig: Wenn Sie sich natriumarm ernähren müssen (zum Beispiel bei Bluthochdruck), sprechen Sie mir Ihrem Arzt, wie hoch der Natriumgehalt in Ihrem Wasser sein darf.
9. Welche Hersteller von Entkalkungsanlagen gibt es?
Es gibt inzwischen viele Hersteller von Enthärtungsgeräten. Diese gehören zu den bekanntesten und größten:
Firma | Produkte |
---|---|
Die Firma Grünbeck bietet viele verschiedene Entkalkungsanlagen ganz unterschiedlicher Größe an. Vom kleinen Einfamilienhaus bis hin zu Gewerbekomplexen, Hotel oder Industrie finden Sie hier sicher das optimale Gerät. | |
BWT | BWT stellt kleine Tischwasserfilter her, bietet aber auch verschiedene Entkalkungsanlagen für das ganze Haus. Auch Getränkesysteme für Geschäftskunden gehören zum Portfolio. |
Judo | Judo bietet verschiedene Enthärtungsanlagen an, die mit der Ionentauschertechnik arbeiten. Außerdem gibt es hier auch Systeme mit Impfkristallen. |
Eckstein | Eckstein bietet bereits seit 30 Jahren Entkalkungsanlagen an. Zwei Baureihen mit jeweils unterschiedlichen Größen und Ausführungen bieten für alle Anforderungen die richtige Anlage. |
Alfiltra | Alfiltra bietet unterschiedliche Modelle für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie für Industrie und Gewerbe an. Egal, ob Sie eine Entkalkungsanlage für zwei Personen oder für ein ganzes Hotel suchen: Hier finden Sie sicher das richtige Modell. |
10. Tipps für Nutzer von Wasserenthärtungsanlagen:
Ein großer Vorteil von Wasserenthärtungsanlagen ist die Ersparnis von Wasch- und Spülmittel. Das spart Geld und schützt die Umwelt. Passen Sie deshalb die Menge Ihres Wasch- und Spülmittels an die neuen Gegebenheiten an. Am besten notieren Sie sich die benötigte Menge und messen sie dann jedes Mal genau ab, damit Sie nicht unnötig Chemikalien ins Wasser leiten.
Die Wasserentkalkungsanlage für das ganze Haus wird nach der Wasseruhr installiert. Es ist allerdings möglich, vorher noch Abzweigungen einzubauen, zum Beispiel für das Gartenwasser oder für ein Aquarium.