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In welcher Region (PLZ) ist die Überprüfung nötig?

Abwasserleitung sanieren

Inhaltsverzeichnis:

Seit dem Jahr 2016 haben alle Grundstücks- und Eigenheimbesitzer in der Bundesrepublik Deutschland die Pflicht, die Dichtigkeit ihrer Abwasserleitungen sicherzustellen und einen entsprechenden Nachweis über eine gültige Dichtigkeitsprüfung vorzulegen.

So ist für alle Grundstückseigentümer die DIN 1986-30 bindend, jeder Grundstückseigentümer gilt auf seinem Grundstück als der Betreiber einer eigenen kleinen Abwasseranlage und ist daher auch für den ordnungsgemäßen Betriebsablauf dieser jeweiligen Abwasseranlage selbst und alleinig verantwortlich.

Je nach Bundesland benötigt man für jedes Grundstück einen Dichtigkeitsnachweis der dazugehörigen Abwasseranlagen und der Abwasserleitungen. Eine solche Dichtigkeitsprüfung muss entsprechen der Vorgaben in den jeweiligen Gesetzestexten unter umständen in verschiedenen Zeitabständen, z.B. alle 10 Jahre, wiederholt werden und die Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Dichtigkeitsprüfung sind vom jeweils betroffenen Grundstückseigentümer selbst allein zu tragen.
Bei einer solchen Dichtigkeitsprüfung ist in jedem Falle größte Sorgfalt geboten, denn unabhängige Studien belegen, dass derzeit rund 93 % aller in der Bundesrepublik Deutschland existierenden Hausanschlüsse undicht sind. In diesen 93 % sind bereits die neugebauten Eigenheime und anderen Immobilien mit erfasst, was die ganze Sache besonders erschreckend machen dürfte.

Dennoch sind besonders Abwasseranlagen betroffen, die bis Mitte der 1970er Jahre errichtet worden sind. Dort bis dahin wurde eine Abwasserleitung bzw. die Muffen der damaligen Tonrohre mit Teerstricken abgedichtet und anschließend mit Teer vergossen. Im Laufe der nächsten Jahre haben sich die in der Abwasserleitung verwandten Teerstricke aufgelöst, so dass die Abwasserrohre konsequenterweise nicht mehr dicht sind und Wurzelwerk unweigerlich von dem Abwasser angezogen wird.

Über Jahre hinweg verstopfen sodann die Wurzeln und das Erdreich die Abwasserleitung, so dass sich das Abwasser nicht nur in der Toilettenschüssel staut, sondern sich seinen Weg gar bis in die heimische Badewanne bahnt. Hier hilft dann nur noch Fachmann mit seinem Spezialwerkzeug und die gesamte Abwasserleitung ist ein kompletter Sanierungsfall.

Das aus einer defekten Abwasserleitung austretende Schmutzwasser verseucht das umliegende Erdreich und das Grundwasser und jeder Grundstückseigentümer der dagegen nichts unternimmt, macht sich einer großen Ordnungswidrigkeit.
Allein aus diesem Aspekt betrachtet, haben die vom Gesetzgeber geforderten Dichtigkeitsprüfungen durchaus ihre Relevanz und ihre Grundlage und sollte allein aus etwaig entstehenden Kosten für eine Rohrsanierung der Abwasseranlagen in der Zukunft von keinem Grundstückseigentümer vernachlässigt werden. Denn diese Sanierungskosten dürften in der Regel weit höher liegen, als die Kosten für eine Dichtungs- und Druckprüfung der eigenen Abwasseranlage und der eigenen Abwasserleitung.

1. Wer darf eine Dichtigkeitsprüfung durchführen?

Eine solche Dichtigkeitsprüfung an einer Abwasserleitung darf natürlich nicht von jedermann durchgeführt werden. Dafür werden Sachkundige oder gar Sachverständige herangezogen, für die sehr hohe fachliche und technische Maßstäbe gelten sollen.

So kann es sich bei den Dichtigkeitsprüfern durchaus um von der Industrie- und Handelskammer (kurz: IHK) öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige handeln. Außerdem gelten auch Personen mit einem abgeschlossenen Studium in einer technischen Studienfachrichtung oder auch Menschen mit einer handwerklichen Berufsausbildung und einer damit einhergehenden langjährigen Berufserfahrung. Das können zum Beispiel geprüfte Abwassermeister oder Meister für Rohr-, Kanal- und Industrieservice sein.

Darüber hinaus ist es unabdingbar, dass die Dichtigkeitsprüfer im Vorfeld Schulungsmaßnahmen ergriffen haben, welche diesen Personenkreis zu der Befähigung der Durchführung von Dichtigkeitsprüfungen an Abwasseranlagen und Abwasserrohrer befähigen. Als Nachweis hierzu dienen in der Regel entsprechende Zertifizierungen. Die Kenntnisse der Dichtigkeitsprüfer werden in einer praktischen und einer theoretischen Prüfung abgefragt und abgenommen und diese Prüfung muss in der Regel mindestens alle drei Jahre wiederholt werden.

Die Sachkunde der Dichtigkeitsprüfer kann dabei von unterschiedlichen Institutionen wie der Industrie- und Handelskammer, den Ingenieurskammern oder den Handwerkskammern festgestellt und abgenommen werden. Falls in der Zukunft Bedenken gegen die Sachkunde eines Dichtigkeitsprüfers aufkommen oder bestehen sollte, kann ihm die Zertifizierung und die Befähigung, respektive Genehmigung zur Durchführung von Dichtigkeitsprüfungen an Abwasseranlagen und einer Abwasserleitung durch die entsprechende Einrichtung wieder entzogen werden.

Als Grundstückseigentümer sollte man bei der Auswahl des richtigen Dichtigkeitsprüfers in jedem Falle auf entsprechende Befähigungen und Nachweise achten, damit man sicher gehen kann, eine ordnungsgemäße Dichtigkeitsprüfung seiner Abwasserleitung nach der DIN 1986-30 zu erhalten und einen entsprechend gültigen Nachweis für die nächsten 20 Jahre vorweisen zu können.

1.1. Die zwei Möglichkeiten einer Rohrsanierung an einer Abwasserleitung

Um eine Sanierung einer undichten und damit kaputten Abwasserleitung zu beheben, kennt der Experte insgesamt gesehen wohl zwei Möglichkeiten.

  1. Entweder, man gräbt die Kellersohle und den kompletten Vorgarten auf seinem Grundstück auf (unter Umständen liegt die Abwasserleitung in bis zu 3,50 Meter Tiefe) und man erneuert die gesamten Abwasserrohre. Die Kosten für eine solche Art der Sanierung sind folgerichtig nicht zu unterschätzen, ebenso wie die Belästigung der Umwelt durch Lärm und Dreck.
  2. Die zweite Methode ist eine Rohrsanierung mit einem sogenannten Hausanschluss-Inliner. Bei einer Inlinersanierung erspart sich der Grundstückseigentümer das Ausgraben seiner Abwasserleitung. Die Rohrdiagnose und anschließende Therapie durch einen sach- und fachkundigen Experten erfolgt durch eine Reinigungsöffnung der Abwasserleitung, zum Beispiel im Keller des betroffenen Eigenheims. Sodann wird ein spezieller Abwasserschlauch durch die alte Abwasserleitung gezogen, der die neue Innenwand der Abwasseranlage bildet. Diese speziellen Schläuche, die bei einer Inlinersanierung verwandt werden, bestehen aus beschichteten Polyesternadelfilz, imprägniert mit einem Zwei-Komponenten-Harz. Anschließend werden diese Schläuche mit Druckluft in die alte und undichte Abwasseranlage eingestülpt und nach einigen Stunden ist das Harz in den Schläuchen chemisch ausgehärtet und die Schläuche werden zum Abwasserrohr im Abwasserrohr.

Tipp: Eine gute Zusammenfassung und Beschreibung von Prüfverfahren bietet das Land NRW in diesem PDF.


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