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Nachrüstung zu einer vollbiologischen Kleinkläranlage

Inhaltsverzeichnis:

Wenn man zum ersten Mal das Wort "Nachrüstung" im Zusammenhang mit einer Kläranlage hört, kann es ein wenig einschüchternd wirken. Aber keine Sorge, es ist nicht so kompliziert, wie es klingt. Hier erfahren Sie, wie man eine biologische Reinigungsstufe nachrüstet, was bezüglich vorhandener Gruben zu beachten ist, welche Kosten entstehen und wie man schrittweise vorgeht. Also eine praktische Anleitung, damit die Nachrüstung Ihrer Kläranlage einfach erfolgen kann.

Haben Sie ein formelles Schreiben erhalten das Sie darüber informiert, Maßnahmen zu ergreifen, um Ihre Kläranlage auf den neuesten Stand zu bringen? Wenn es um das Nachrüsten einer Kleinkläranlage geht, ist in der Regel die örtliche Wasserbehörde für die Information und Durchsetzung der Regeln verantwortlich. Die Behörde setzt sich mit dem Eigentümer der Anlage in Verbindung setzen, wenn:

  • die Anlage nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entspricht
  • eine regelmäßige Inspektion oder Wartung zeigt, dass die Anlage verbessert oder nachgerüstet werden muss

Die Nachrüstung auf eine vollbiologische Kleinkläranlage hilft übrigens, das Abwasser effektiver zu reinigen, was die Wasserqualität in unserem Umfeld verbessert. Denken Sie an die Nachrüstung wie an ein Upgrade für Ihr Auto – es verbessert die Leistung und schützt gleichzeitig die Umwelt.

Ratgeber Nachrüstung Kläranlage

Sie fragen sich jetzt bestimmt, wie Sie diese Nachrüstung angehen sollen. Hier sind die wichtigsten Schritte:

  1. Kontakt zur Behörde: Stellen Sie sicher, dass Sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Die untere Wasserbehörde Ihres Bundeslandes kann Sie hierbei unterstützen.

  2. Suche nach einer Fachfirma: Suchen Sie nach einem zuverlässigen Anbieter, der Sie bei der Nachrüstung unterstützen kann. 

  3. Beurteilung vorhandener Gruben: Lassen Sie Ihre vorhandene Anlage begutachten. Es ist wichtig zu wissen, ob sie für die Nachrüstung geeignet ist oder ob sie saniert werden muss.

  4. Konzept für die Nachrüstung: Erstellen Sie zusammen mit der Fachfirma ein Konzept für die Nachrüstung. Hierbei werden die Art der Nachrüstung und die benötigten Komponenten festgelegt.

  5. Kaufvertrag abschließen: Schließen Sie einen Kaufvertrag mit der ausgewählten Firma ab. Lesen Sie alle Bedingungen sorgfältig durch und stellen Sie sicher, dass alle Aspekte der Nachrüstung abgedeckt sind.

  6. Einbautermin vereinbaren: Vereinbaren Sie einen Termin für den Einbau der neuen Komponenten. Bereiten Sie Ihre Anlage auf den Tag des Umbaus vor.

Bleiben Sie dran und wir werden zusammen tiefer in die einzelnen Punkte eintauchen.

1. Kläranlage: Umrüstung, Nachrüstung oder Erweiterung?

Zuerst möchten wir verschiedene Begriffe klären und deren Bedeutung in unserem Kontext, dem Thema Kleinkläranlagen, näher erläutern. Hierbei geht es insbesondere um die Begriffe "Nachrüstung", "Umrüstung", "Ertüchtigung" und "Erweiterung". 

1.1. Nachrüstung zu einer vollbiologischen Kleinkläranlage

Bei der "Nachrüstung" handelt es sich um den Einbau neuer Technologien in bestehende Anlagen. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass eine völlig neue Technologie, wie ein SBR-Klärsystem, in eine bestehende Kläranlage integriert wird.

Vergleichbar wäre es, wenn Sie in Ihrem alten Auto einen modernen Hybridmotor einbauen würden. Dabei würde das Fahrzeug nicht komplett umgebaut, sondern es wird eine neue Technik hinzugefügt, die es leistungsfähiger und effizienter macht.

1.2. Umrüstung vorhandener Kleinkläranlagen

Die "Umrüstung" bezieht sich auf größere Umbauarbeiten an einer Kleinkläranlage. Sie ist vergleichbar mit dem Umbau eines Hauses, bei dem Sie beispielsweise eine Wand einreißen und eine neue Küche installieren. Dabei bleibt die Grundstruktur des Hauses erhalten, aber der Innenraum wird verändert.

  • Bei Kleinkläranlagen kann eine Umrüstung bedeuten, dass defekte oder veraltete Bauteile gegen modernere, effizientere Technik ersetzt werden.
  • In manchen Fällen kann es sogar sinnvoller sein, eine bestehende Anlage auf ein moderneres Klärsystem umzubauen, anstatt alte Teile einfach nur zu reparieren oder zu ersetzen.

1.3. Ertüchtigung

Unter dem Begriff "Ertüchtigung" verstehen wir Maßnahmen, um bestehende, möglicherweise in die Jahre gekommene Kleinkläranlagen zu reparieren oder technisch aufzuwerten.

Man kann das vergleichen mit dem alten Fahrrad in Ihrer Garage, das nicht mehr so richtig läuft. Sie könnten es einfach reparieren, vielleicht die Reifen aufpumpen oder die Bremse einstellen. Aber es wäre auch möglich, das Fahrrad durch neue, moderne Teile aufzurüsten, damit es noch besser funktioniert.

Genauso ist es auch mit den Kleinkläranlagen. Hier kann zum Beispiel die Belüftung angepasst werden, wenn der Sauerstoffgehalt im Abwasser sinkt, oder die Technik zum Schließen und Öffnen der Ventile modernisiert werden.

1.4. Erweiterung vorhandener Kleinkläranlagen

Unter der "Erweiterung" einer Kleinkläranlage verstehen wir die Vergrößerung des Systems, zum Beispiel durch den Einbau zusätzlicher Reinigungseinheiten.

Stellen Sie sich vor, Ihr Haus wird zu klein für Ihre wachsende Familie. Sie könnten es dann durch einen Anbau erweitern, statt ein neues Haus zu bauen. Ähnlich verhält es sich bei Kleinkläranlagen. Wenn das vorhandene Volumen der Anlage für eine Erweiterung nicht ausreicht, kann zum Beispiel ein zusätzlicher SBR-Reaktor nachgeschaltet werden.

Zusammenfassend könnte man also sagen, dass "Ertüchtigung" eher kleinere Reparaturen und Anpassungen bezeichnet, während "Umrüstung" und "Nachrüstung" größere Veränderungen mit dem Einbau neuer Technik bedeuten. Die "Erweiterung" schließlich zielt auf eine Vergrößerung der bestehenden Anlage ab.

Hier ist eine Tabelle, die diese Unterschiede noch einmal klar darstellt:

Begriff Beschreibung
Nachrüstung Einbau neuer Technologien in bestehende Anlagen
Umrüstung Größere Umbauarbeiten an der Kleinkläranlage, z.B. Austausch von Bauteilen
Ertüchtigung Reparatur und technische Aufwertung bestehender Kleinkläranlagen
Erweiterung Vergrößerung der bestehenden Kleinkläranlage, z.B. durch zusätzliche Reinigungseinheiten

Wir hoffen, dass Ihnen diese Erläuterungen helfen, besser zu verstehen, was bei der Modernisierung Ihrer Kleinkläranlage auf Sie zukommen kann.

In jedem Fall ist es wichtig, sich vor jeder Änderung mit der zuständigen Wasserbehörde in Verbindung zu setzen und die Arbeiten von Fachleuten durchführen zu lassen. So können Sie sicher sein, dass Ihre Anlage nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entspricht, sondern auch auf lange Sicht effizient und zuverlässig arbeitet.

2. Nachrüstung und die Untere Wasserbehörde

Die Untere Wasserbehörde spielt eine entscheidende Rolle bei der Planung und Durchführung von Nachrüstungen an Kleinkläranlagen. Hier einige Gründe, warum der Kontakt zur Unteren Wasserbehörde wichtig ist:

  1. Gesetzliche Anforderungen erfüllen: Die Untere Wasserbehörde ist verantwortlich für die Durchsetzung der gesetzlichen Anforderungen, kann Ihnen dabei helfen zu verstehen, welche Anforderungen für die Nachrüstung Ihre Kläranlage gelten und welche Schritte Sie unternehmen müssen, um diese zu erfüllen.

  2. Umweltschutz: Die Behörde ist dabei für den Schutz der Gewässer und der Allgemeinheit vor den Auswirkungen von unzureichend gereinigtem Abwasser verantwortlich. Wenn Ihre Anlage nicht den aktuellen Anforderungen entspricht, kann die Behörde geeignete Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass das Problem behoben wird.

  3. Beratung und Unterstützung: In der Regel wird die Behörde Sie zunächst mit einem kostenfreien Schreiben auffordern, die erforderlichen Maßnahmen selbst zu ergreifen. 

  4. Durchsetzung: Wenn die Aufforderung zur Behebung eines Problems unbeachtet bleibt, kann die Behörde einen kostenpflichtigen Bescheid erlassen, der die Betroffenen verpflichtet, die geforderten Maßnahmen bis zu einem bestimmten Termin durchzuführen. Bei Nichtbeachtung kann ein erhebliches Zwangsgeld angedroht werden.

  5. Abhilfemaßnahmen: Bei akuten Missständen kann die Behörde sogar drohen, die bestehende Kläranlage in eine abflusslose Sammelgrube umzurüsten, was schnell teuer werden kann, da alle Abwässer gesammelt und durch ein Fäkalabfuhrunternehmen abgefahren werden müssen.

  6. Rechtliche Konsequenzen: Wenn Sie ihre Verpflichtungen nicht, nicht fristgerecht oder nicht vollständig erfüllen, können Zwangsmittel vollstreckt werden und zusätzliche Verwaltungsgebühren sowie empfindliche Geldbußen bei Ordnungswidrigkeitsverfahren anfallen. 

Am besten sehen Sie die Untere Wasserbehörde aber als wertvolle Unterstützung! Die Beratung der Mitarbeiter soll dabei helfen, dass Ihre Kleinkläranlage ordnungsgemäß funktioniert und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Es ist immer ratsam, sich frühzeitig mit der Behörde in Verbindung zu setzen, um mögliche Probleme zu vermeiden.

3. Eine Klärfirma mit der Nachrüstung beauftragen

Die Auswahl einer geeigneten Klärfirma spielt eine entscheidende Rolle bei der Planung und Durchführung der Nachrüstung einer Kleinkläranlage. Hier sind einige wichtige Handlungsanweisungen für diesen Prozess:

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  1. Mehrere Kostenvoranschläge einholen: Kontaktieren Sie mindestens zwei oder drei Fachfirmen und fordern Sie sie auf, Ihnen Kostenvoranschläge zu unterbreiten. Dies ermöglicht es Ihnen, die Kosten und Dienstleistungen verschiedener Anbieter zu vergleichen und eine informierte Entscheidung zu treffen.

  2. Vor-Ort-Termin: Ein Vertreter der Firma wird sich in der Regel Ihre vorhandene Kläranlage kostenlos ansehen, um zu bestimmen wie die Nachrüstung erfolgen kann (dazu gleich noch mehr).
  3. Betriebs- und Wartungskosten berücksichtigen: Stellen Sie sicher, dass die Kostenvoranschläge auch die Betriebskosten und die Kosten für qualifizierte Wartungsarbeiten berücksichtigen. Diese Kosten können erheblich sein und sollten in Ihrer Budgetplanung berücksichtigt werden.

  4. Einbaufrist bestätigen: Fragen Sie die Firmen konkret, ob sie die vorgesehene Einbaufrist gewährleisten können. Verzögerungen bei der Installation können zusätzliche Kosten verursachen und sollten daher vermieden werden.

  5. Informieren Sie sich über verschiedene Anlagensysteme: Nutzen Sie die Zeit, bevor die Fachfirmen Kostenvoranschläge erstellen, um sich über verschiedene Anlagensysteme zu informieren. Sie sollten Kleinkläranlagen mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung in Betracht ziehen, um sicherzustellen, dass die Anlage den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

4. Kann die vorhandene Klärgrube nachgerüstet werden?

Wenn Sie Ihre alte Grube sanieren oder nachrüsten wollen, dann schaut sich die Klärfirma erstmal an, wie es um Ihre Grube steht. Dabei sind einige Dinge besonders wichtig:

Standsicherheit: Ihre Grube sollte fest im Boden verankert sein, so dass sie nicht wackelt oder gar umkippt. Außerdem sollten alle Wände in der Grube da sein und in gutem Zustand. Sollten da kleinere Macken sein, zum Beispiel beim Auslauf, kann man die bei der Nachrüstung meistens beheben.

Abdeckung: Die Grube braucht eine ordentliche Abdeckung, die bis zur Oberfläche des Bodens reicht und keine Schäden hat. Sie sollte den Regeln nach DIN 1229 bzw. DIN EN 124 entsprechen.

Wasserdichtigkeit: Die Grube sollte kein Wasser durchlassen. Wenn sie zu viel Wasser verliert, muss man sie reparieren. Bei einem typischen Betonbehälter von 6,00 m³ ist ein Wasserverlust von höchstens ca. 1,50 Liter je 0,5 Stunden okay. Im Vorfeld wird unter unter Umständen eine kostenpflichtige Dichtigkeitsprüfung durchgeführt (ca. 100-150€).

Größe der Grube: Bei einem normalen Einfamilienhaus für vier Personen reicht eine Grube von 4,00 m³. Bei einem Zweifamilienhaus für acht Personen sollte die Grube 6,00 m³ groß sein.

DIN-konform: Die Grube sollte nach DIN 4261-1 bzw. nach DIN EN 12566 gebaut sein. Das trifft auf die meisten Gruben zu, die seit etwa 1980 gebaut wurden. Ältere oder gemauerte Gruben aus Formsteinen (sogenannte Schreibergruben) können allerdings seit 2002 nicht mehr nachgerüstet werden. Und wenn die Grube schon über 40 Jahre alt ist, lohnt sich eine Sanierung meistens nicht mehr.

Nicht überbaut: Die Grube sollte frei zugänglich sein und nicht unter etwas gebaut sein, wie zum Beispiel einer Garage, einem Gartenhaus, einem Sandkasten, einem Zaun oder gar einem Wohnhaus.

Hier habe nochmal eine Übersicht, was die Klärfirma alles anschaut und warum das wichtig ist:

Kriterium Bedeutung
Standsicherheit Die Grube darf nicht wackeln oder umkippen und die Wände müssen in gutem Zustand sein.
Abdeckung Die Grube braucht eine ordentliche Abdeckung, die bis zur Bodenoberfläche reicht und keine Schäden hat.
Wasserdicht Die Grube darf nicht zu viel Wasser durchlassen.
Größe der Grube Die Größe der Grube sollte zur Anzahl der Personen im Haushalt passen.
DIN-konform Die Grube sollte nach bestimmten DIN-Regeln gebaut sein.
Zugänglichkeit Die Grube sollte frei zugänglich sein und nicht unter etwas anderem gebaut sein.

Es gibt verschiedene Gründe, warum diese Punkte wichtig sind. Hier sind ein paar davon:

  • Verkehrslasten: Wenn die Grube in einer Einfahrt oder ähnlichem liegt, muss sie das Gewicht von Autos aushalten können. Ansonsten kann sie beschädigt oder sogar zerstört werden.
  • Entschlammung: Die Grube muss regelmäßig vom Schlamm befreit werden. Das geht nur, wenn das Entsorgungsfahrzeug problemlos zur Grube kommen kann.
  • Gasbildung: In der Grube können sich Gase bilden, die Ihnen übel machen oder sogar krank machen können.
  • Wartung: Die Grube muss regelmäßig gewartet werden, was nur geht, wenn alle Teile der Grube gut erreichbar sind und die Sicherheitsregeln eingehalten werden können.

4.1. Welche Sanierungsmaßnahmen könnten nötig sein?

Falls die Klärfirma bei der Prüfung Ihrer Grube feststellt, dass etwas nicht stimmt, kann es sein, dass sie saniert werden muss. Was genau gemacht werden muss, hängt davon ab, was nicht in Ordnung ist. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Einziehen von Trennwänden: Je nach nachgerüstetem System müssen verschiedene Kammern vorhanden sein.
  • Wenn die Grube zu viel Wasser durchlässt, könnte sie abgedichtet werden müssen.
  • Wenn die Grube zu klein ist, könnte sie vergrößert oder durch eine größere erweitert werden müssen.
  • Wenn die Abdeckung der Grube beschädigt ist, könnte sie ausgetauscht werden müssen.

Nachrüstsatz & Sanierung einer Klärgrube

5. Nachrüstsätze zu vollbiologischen Klärsystemen

Ein wesentlicher Teil der Klärgrubennachrüstung ist der Einsatz von sogenannten Nachrüstsätzen. Aber was ist das überhaupt und welche Arten von Nachrüstsätzen gibt es? 

5.1. Was ist ein Nachrüstsatz?

Das ist ganz einfach: Ein Nachrüst- oder Umrüstsatz ist ein Set aus Teilen, das Sie in Ihre alte Grube einbauen können, um sie auf den neuesten Stand zu bringen. Das können zum Beispiel spezielle Filter sein, die das Wasser in der Grube reinigen, Pumpen, die dafür sorgen, dass das Wasser aus der Grube in den Boden sickert oder Belüfter, welche das Abwasser mit Luft durchsprudeln und so den reinigenden Mikroorganismen Luft zum Atmen besorgen. Mit so einem Nchrüstsatz können Sie Ihre alte Grube so verbessern, dass sie fast so gut ist wie eine neue. 

5.2. Verschiedene Arten der nachrüstbaren Systeme und ihre Vor- und Nachteile

Es gibt verschiedene Arten von Nachrüstsätzen. Welcher für Sie der beste ist, hängt von Ihrer Grube und Ihren Bedürfnissen ab. Hier erhalten Sie eine Übersicht, über einige der häufigsten Klärsysteme aber wir haben zu den einzelnen Verfahren auch eigene Artikel, welche genauere Informationen liefern:

Verfahren Vorzüge Herausforderungen
SBR, CBR Besonders effektiv bei konstant hohem täglichen Wasserverbrauch. Gute Möglichkeit für Nachrüstung in intakten Betonbehältern. Braucht eine Mindestmenge an Abwasser und eine zuverlässige Steuerung.
Getauchtes Festbettverfahren Robuste Technik, die gut auf wechselnde Bedingungen reagiert. Die Anlage kann durch die Ansammlung von Feststoffen verstopfen.
Wirbelschwebebettverfahren  Sehr effektiv bei variierendem Wasserverbrauch. Benötigt eine sorgfältige Steuerung und Wartung.
Rotationstauchkörper Gute Reinigungsleistung, auch bei geringem Wasserverbrauch. Kann hohe Wartungsaufwände haben, um die Beweglichkeit der Körper zu erhalten.
Bodenkörperfilter Robuste und einfache Technik, gut für kleinere Haushalte. Die Reinigungsleistung kann bei hohem Wasseraufkommen abnehmen. Mehr Pflege nötig.

Wie Sie sehen, gibt es für jede Situation und jedes Bedürfnis das passende Verfahren. Es ist also keine Frage des Glaubens, sondern der individuellen Bedingungen, welches Verfahren für Sie das Beste ist.

Der Fachmann kann Ihnen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen und die Nachrüstung Ihrer Grube fachgerecht durchzuführen. 

6. Vorbereitung und Durchführung der Nachrüstung

Jetzt haben Sie sich entschieden, Ihre Klärgrube nachzurüsten. Prima! Aber was passiert eigentlich an dem Tag, an dem die Nachrüstung stattfindet? Wie bereiten Sie sich darauf vor? Natürlich ist das je nach vorhandenen Gruben und nötigen Arbeiten unterschiedlich. Wir gehen im folgenden Beispiel mal davon aus, dass Sie Ihre vorhandene Grube für die Nachrüstung zur vollbiologischen Kleinkläranlage verwenden und nur einige Stellen ausgebessert werden müssen. 

Hier also die beispielhafte Auflistung, was an diesem Tag passiert:

  1. Vormittag - Ankunft: Die Monteure und der Nachrüstsatz kommen auf Ihrer Baustelle an. Gleichzeitig leert ein von Ihnen bei der Gemeinde bestelltes Entsorgungsfahrzeug (ein sogenannter Pumpwagen) Ihren Klärbehälter.

  2. Reinigung: Nach der Leerung wird der Behälter mit einem Hochdruckreiniger (ungefähr 200 Bar Druck!) sauber gemacht.

  3. Sicherheitscheck: Dann wird mittels eines Gaswarngeräts überprüft, ob sich noch gefährliche Gase im Behälter befinden.

  4. Reparaturen: Jetzt werden alle schadhaften Stellen im Beton des Behälters repariert.

  5. Vorbereitungen für den Einbau: Für die Wasserüberläufe werden Kernbohrungen erstellt.

  6. Einbau: Das Nachrüstset wird im Behälter eingebaut.

  7. Technik-Check: Der Schaltschrank mit dem Kompressor und der Steuerung wird aufgestellt, Luftschläuche werden im Boden verlegt und die Stromversorgung des Schaltschranks wird hergestellt.

  8. Funktionsprüfung: Nach einer Funktionsprüfung ist die Anlage nun einsatzbereit.

  9. Späterer Nachmittag - Fertigstellung: Der Mörtel, der für die Reparatur und zum Verschließen der alten Durchtrittsöffnungen benutzt wurde, muss nochaushärten (ca. 12 Stunden).

  10. Inbetriebnahme: Am Tag nach dem Einbau wird der Behälter von Ihnen mit Leitungswasser über die Zulaufleitung gefüllt. Sobald der Behälter vollständig gefüllt ist, kann die Anlage eingeschaltet werden. Sie ist jetzt funktionsfähig. Jetzt sind Sie fast am Ziel. Sie erhalten alle erforderlichen Bescheinigungen und Unterlagen sowie Zeichnungen, Berechnungen und Betriebsanleitungen, damit Sie die Anlage sicher betreiben können.

  11. Abnahme: Melden Sie der zuständigen Behörde die Fertigstellung der Anlage und vereinbaren Sie einen Termin für die Abnahme. Ein Mitarbeiter der Behörde wird dann zu Ihnen kommen und die Anlage in etwa 15-20 Minuten abnehmen.

Voilà! Nach einem aufregenden Tag und ein paar zusätzlichen Schritten haben Sie nun eine moderne, effiziente und sichere Klärgrube. 

7. Kosten der Kläranlagen-Nachrüstung

Wie bei jedem Projekt, haben Sie sich sicher auch gefragt: Was kostet das Ganze? Ich werde jetzt versuchen, Ihnen einen Überblick über die Kosten zu geben. Aber denken Sie daran, dass die Kosten je nach Projekt und Umfang variieren können. Die Kosten für den Nachrüstsatz können sehr unterschiedlich sein, abhängig von der Größe und Art des Systems, das Sie benötigen. Bei 4-8 EW kann man jedoch mit 2000 bis 4000 € für z.B. einen SBR-Nachrüstsatz rechnen.

Kosten Umrüstung zu einer Kleinkläranlage

Dazu kommen die Installationskosten und sonstiges Material, was im Gesamtangebot enthalten sein sollte. Um Ihnen das Ganze etwas zu vereinfachen, habe ich die geschätzten Kosten in einer Tabelle zusammengefasst:

Leistung Geschätzte Kosten Notwendig weil 
Nachrüstsatz 4-8EW 2000-4000€ Der Nachrüstsatz ist der Kern Ihrer vollbiologischen Kleinkläranlage.
Dichtigkeitsprüfung 100-150€ Sollten bei der Dichtigkeitsprüfung Lecks festgestellt werden, müssen diese abgedichtet werden. Die Kosten hierfür hängen vom Aufwand ab und setzen sich aus dem Stundensatz des Handwerkers und dem Material zusammen.
Arbeitszeit, Abdichtung etc. 40-70€ / Stunde Handwerker Stundensatz: Je nach Aufwand der Arbeiten variiert die Zeit. 
Abwasseranalysen 50€ Mgl. fordert die Wasserbehörde z.B. im Rahmen Ihres Bauantrags Abwasseranalysen um die aktuelle Leistung Ihrer Kläranlage festzustellen. Diese kosten ca. 50-70 Euro.
Probebohrungen 100€ Falls zusätzliche Behälter im Erdreich versetzt werden müssen können Probebohrungen vorgeschrieben sein, um das Erdreich zu bestimmen.
Antrag auf Abwasserbeseitigungspflicht 200-300€ Nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) müssen Sie einen Antrag auf Abwasserbeseitigungspflicht stellen. 
Abnahme 80€ Die Abnahme der fertigen Anlage durch einen Mitarbeiter der zuständige Behörde.

So, nun haben Sie einen Überblick über die Kosten, die auf Sie zukommen könnten. Aber denken Sie daran: Eine gut funktionierende Klärgrube ist es wert! Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Sicherheit Ihrer Gemeinde.

Wir hoffen, dass mit all diesen Infos der Nachrüstung nichts mehr im Weg steht und sie nun auch selbst gut gerüstet sind, das Projekt zu starten.

Und vergessen Sie nicht, dass Sie auf unser Seite einen Angebotsvergleich starten können! >> Hier Angebote vergleichen <<.

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