Kläranlage produziert Strom und Wärme
In Hamburg wird derzeit ein Stadtviertel mit 770 Wohneinheiten geplant, welches die Fäkalien der Bewohner zur Produktion von Strom und Wärme nutzt. Diese umweltfreundlich erzeugte Energie wird wiederum direkt von den Bewohnern verbraucht.
Die Idee der umweltfreundlichen Energiegewinnung aus Abwasser wird über das stadteigene Unternehmen "HAMBURG WATER Cycle" in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wissenschaft realisiert. Finanziert wird das ehrgeizige Projekt mit Förderungen der EU (EU-Life-Programm) und des Forschungs- und Wirtschaftsministeriums des Bundes.
Die Grundstücke werden auf einem 35 Hektar großen, stillgelegten Gelände der Bundeswehr erschlossen. 630 der 770 Wohneinheiten werden in den nächsten drei Jahren neu errichtet. So entsteht moderner Wohnraum. Doch der eigentliche Höhepunkt des Stadtteils ist die intelligente Energie- und Wärmeproduktion. Fäkalien des gesamten Stadtviertels werden aus dem Abwasser extrahiert und mit Bioabfall in einem Faulturm zur Gärung gebracht. Bei diesem Vorgang entsteht das Biogas Methan, welches zum Antrieb eines Blockheizkraftwerks verwendet wird. Da das Abwasser jetzt nur noch Grauwasser ist, dass heißt fäkalienfrei, hat die Kläranlage nicht mehr viel zu tun. Das Abwasser ist leicht klärbar. Diese Idee ist umweltfreundlich und kostensparend zugleich. In Kombination mit der Installation von Vakuumtoiletten wird auch wenig Wasser bei den Spülvorgängen verbraucht.